PayPal-Gründer will Gesundheitsversorgung per Internet verbessern

Max Levchins neues Start-up Glow hilft Paaren mit mobiler Technik, schwanger zu werden. Doch das ist nur der Anfang.

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Max Levchin, Gründer von Firmen wie PayPal oder Slide, hat mit Glow eine neue App auf den Markt gebracht, die Paaren helfen soll, schwanger zu werden. Doch das ist für den Unternehmer nur der Anfang, sagte er im Intervew mit Technology Review. "Wir kamen auf das Problem der Unfruchtbarkeit, weil sie ein Bereich ist, der von der traditionellen Krankenversicherung in den USA nicht abgedeckt wird. Das Gesundheitssystem funktioniert hier nicht optimal, die Kosten sind zu hoch."

Deshalb bieten Glow neben der App noch ein Programm namens "Glow First" an, das eine Art Gesundheitsfonds auf Gegenseitigkeit darstellt. "Wer bis zu zehn Monate lang pro Monat 50 Dollar einzahlt und nicht schwanger wird, erhält eine anteilige Summe aus dem Fonds nach diesen 10 Monaten – beigetragen von allen, egal ob sie schwanger wurden oder nicht", so Levchin Das Geld gehe dann an einen Fortpflanzungsmediziner, der den Betroffenen helfen kann. "Man könnte also sagen, dass wir eine Art Crowdfunding für Babys veranstalten. Das Langzeitziel ist, diesen Ansatz auf viele andere Bereiche im Gesundheitswesen auszudehnen."

Die Glow-App selbst setzt auf Ideen aus dem Bereich Big Data: Sie soll möglichst viele – auch intime – Informationen von möglichst vielen Nutzern erfassen, um dann ein repräsentatives Vorhersagemodell schaffen zu können. "Wir haben bereits Informationen von unseren knapp 250 Betatestern gesammelt, um einige der wichtigsten Signale zu identifizieren. Nun prüfen wir, wie wir sie justieren müssen. Dann können wir das Vorhersagemodell individualisieren. Und mit jedem neuen Benutzer können wir den Lernprozess verbessern."

Wie genau ein solches System sein kann, weiß Levchin noch nicht. "Es wäre natürlich ziemlich gigantisch, wenn wir eines Tages sagen könnten, der Eisprung findet um diese genaue Uhrzeit statt. Soweit sind wir logischerweise nicht. Aber unsere wachsende Datensammlung und die zunehmende Verfügbarkeit passiver Sensoren dürften das schnell voranbringen."

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(bsc)