Microsoft und Surface: Auf der Suche nach neuen Käuferschichten

Während das Tablet Surface RT zu Sonderpreisen unters Volk gebracht wird und sich einzelne Hersteller aus dessen Vertrieb zurückziehen, sucht Microsoft gemeinsam mit Systemhauspartnern im Unternehmensumfeld nach zusätzlichen Kunden für das Pro-Modell.

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Von
  • dpa

Mit den Verkaufszahlen der Surface-Tablets kann Microsoft-Chef Steve Ballmer nicht zufrieden sein, musste der Konzern doch im zweiten Quartal 2013 eine Abschreibung von rund 900 Millionen Dollar auf Lagerbestände des ARM-Tablets Surface RT vornehmen. Auf der anderen Seite erzielte Microsoft mit dem Verkauf der Tablets inzwischen immerhin 853 Millionen Dollar – und die Marktforscher von Strategy Analytics bescheinigen den Windows-Tablets derzeit die höchsten Zuwachsraten. Vor diesem Hintergrund bemüht sich Microsoft nun speziell um den Ausbau der Vertriebskanäle für das Surface Pro-Tablet. Ausgewählte Systemhäuser sollen das Gerät im Unternehmensumfeld verbreiten. "Unser Ziel ist es, das Windows-Tablet zur Nummer eins im Business-Umfeld zu machen", formuliert Oliver Gürtler, Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft Deutschland, die Ambitionen des Konzerns.

Auf dem Betriebssystem Windows 8 aufsetzend sei das Surface Pro optimal für die Integration in bestehende Unternehmensnetzwerke geeignet. Mit erweiterten Garantieleistungen, einer auf die jeweilige Umgebung angepasste Konfektionierung der Geräte und ergänzendem Vor-Ort-Service könnten Microsofts Partner das Tablet-Angebot für ihre gewerblichen Kunden zudem abrunden, ergänzte Gürtler. Auf Seiten der Vertriebspartner des Herstellers wurde jedoch schon die im Juli erfolgte erste Ankündigung zum Vorstoß in den B2B-Markt eher verhalten angenommen – weil nur eine handverlesene Gruppe von Distributoren, Resellern und Systemhäusern zugelassen wurde. Konkretere Angaben zum Ausbau des Programms wollte Gürtler auch jetzt nicht machen.

Derweil kurbelt der Konzern die Verkäufe der Surface Tablets mit massiven Preissenkungen an. Speziell im Fall der RT-Variante kommt dies schon einem Ausverkauf gleich. So brachte beispielsweise notebooksbilliger.de gerade 444 Surface RT 32GB zum Preis von 222 Euro unters Volk – mehr als 100 Euro günstiger als der aktuell von Microsoft verlangte Verkaufspreis von 329 Euro. Während der Prozessorlieferant des Surface RT, Nvidia, bereits Hoffnungen auf eine zweite, verbesserte Version des Tablets nährt, kündigte Microsofts OEM-Partner Asus den Rückzug aus dem Surface-RT-Verkauf an. Von Seiten seiner Anleger sieht sich Microsoft sogar mit einer Klage konfrontiert, wegen unterlassener Information über die schlechten Surface-Verkaufszahlen. (map)