ElectronicPartner steht vor grundlegenden Umstrukturierungen

EP organisiert sich nach einem schwierigen ersten Halbjahr 2013 neu. Vorstand Sobol will das "Apotheken-Image ablegen". Das Service-Portal plusanschluss.de wird eingestellt. Auch bei MediMax läuft es nicht rund.

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Von
  • Robert Höwelkröger

"Wir müssen das Apotheken-Image ablegen", Friedrich Sobol, Vorstandssprecher bei ElectronicPartner.

ElectronicPartner reagiert auf das schwache Geschäft, vor allem im ersten Halbjahr 2013, und stellt sich neu auf. Von Seiten des Konzerns heißt es, er wolle so "aktiv den Herausforderungen des Marktes begegnen." Im Rahmen der IFA hatte Friedrich Sobol, Vorstand ElectronicPartner, bereits von einem dramatischen Preisverfall im Markt gesprochen: "Die Wohlfühlphase ist vorbei, wir müssen künftig deutlich beweglicher werden." Die jetzigen Änderungen scheinen erste direkte Maßnahmen zu sein, um der Situation Herr zu werden. Strukturell soll die Effizienz künftig in allen organisatorischen Bereichen gesteigert werden. Dazu zählt auch, eine Spartenorganisation anstelle der bisherigen Einkaufs- und Vertriebsorganisation einzurichten. Zudem will EP die Logistik standortübergreifend neu strukturieren und die Lagerhaltung auf die Standorte Genshagen und Augsburg konzentrieren. Die Pläne will die Verbundgruppe umgehend umsetzen. Es wird erwartet, dass der Prozess bis ins Jahr 2014 hinein dauert.

Nicht reden, sondern handeln: Die Händler will Sobol künftig noch stärker unterstützen. EP müsse dringend sein "Apotheken-Image ablegen" und vor allem durch Leistung überzeugen. "Unsere Branche unterliegt zurzeit dramatischen Veränderungen. Eine stetige Preis- und Margenerosion, massive Sortimentsverschiebungen und ein permanenter Verdrängungswettbewerb sorgen für ein herausforderndes Marktumfeld", erklärt der EP-Vorstand. "In dieser Situation ist es unabdingbar, Strukturen und Prozesse zu optimieren, um die Basis für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen. Unser klares Ziel lautet, die Wettbewerbsposition zu stärken und die Leistungsfähigkeit sowie die Attraktivität zu erhöhen." Passend dazu hat EP sein Service-Portal plusanschluss.de eingestellt. Die Resonanz war laut Sobol nicht so stark wie erhofft. Stattdessen will das Unternehmen im März 2014 eine neue Partnerhomepage mit integriertem Servicepart launchen.

Olaf Heide, Geschäftsführer von MediMax, beklagt die schwierige Marktlage.

Auch bei MediMax waren die Auswirkungen der Kaufflaute nach Aussage von Olaf Heide, Geschäftsführer bei MediMax, dramatisch. "Das erste Halbjahr 2013 hat unsere negativen Erwartungen leider komplett erfüllt", räumt Heide offen ein. Vor allem im TV-Bereich sei das Geschäft sehr problematisch gelaufen, aber auch im Elektro-Segment hätte es besser sein können. "Wir hatten im TV-Geschäft viele tolle Jahre, befinden uns nun aber in einer Konsolidierungsphase", glaubt Heide. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen und auch zur aktuellen Entwicklung im Juli und August wollte der Managing Director gegenüber heise resale keine Aussage machen.

Um das Geschäft wieder stärker anzukurbeln, müsse sich MediMax noch beratungsstärker als bisher positionieren. Dazu will der MediMax-Chef auch den E-Commerce-Auftritt des Retailers nutzen, über den Ware bestellt oder Beratungstermine vereinbart werden könnten. Diese Reservierungsfunktion werde bereits sehr gut angenommen. So könne der stationäre Handel weiter gestärkt werden, dafür leiste MediMax auch "Unterstützung, wo es nur geht."

Maßgebliches Wachstum erzielte der Retailer im Zuge der Übernahme von zehn ProMarkt-Filialen. Darüber hinaus soll es bei Medimax laut Heide keine weiteren Neueröffnungen oder Marktübernahmen geben. "Die ausgewählten Shops, die wir übernommen haben, passten gut zu uns. Die anderen Standorte dagegen passen einfach nicht zu MediMax", erklärt Heide. (roh)