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Kommt man mit einem runderneuerten Winterreifen sicherer über den Winter als mit einem Ganzjahresreifen oder einem reinrassigen Sommerreifen? Und wie benehmen sich diese drei Reifenarten im Vergleich zu einem echten Winterreifen?

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Von
  • Ronald Partsch
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Stuttgart, 9. Oktober 2013 – Der Automobilclub ACE und die Technische Prüforganisation GTÜ gingen einer interessanten Frage nach: Wie weit kommt man mit verschiedenen Reifentypen im Winter? Zum Vergleich traten der Sommerreifen Dunlop Fast Response, der Allwetterreifen Goodyear Four Seasons, der runderneuerte Winterreifen Respa Ökon M&S und der reinrassige Winterreifen Goodyear Ultra Grip 8 an.

In der Testdisziplin Schnee geht der reinrassige Winterreifen erwartungsgemäß als klarer Sieger hervor, während der Sommerreifen versagt. Spannend der Vergleich zwischen Allwetter- und runderneuertem Winterpneu: In der Summe aus vier Einzeltests Traktion, Bremsen und Handling (Fahrzeit plus subjektive Bewertung), setzt sich der Goodyear-Allwetterreifen gegen den runderneuerten Respa Ökon M&S durch. Das liegt aber daran, dass der mit einem Laufstreifen älterer Bauart versehen ist. Die Ergebnistabelle liefert ein Über-alles-Ranking in Prozent: Klare 90 erringt der Winterpneu, 79 der Allwetterreifen, 65 der runderneuerte Winterspezialist und glatt 1,0 der Sommergummi. Eine Aussage übers Bremsverhalten fehlt.

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Interessanter Test: Wieviel haben Winterreifen anderen Reifentypen auf ihrem Paradeuntergrund voraus?
(Bild: GTÜ)

Auf nasser Fahrbahn prüfen die ACE- und GTÜ-Tester in den Diziplinen Bremsweg, Aquaplaning, Kreisbahnfahrt und Handling. Zwar bremst der Sommerreifen am Besten, verliert aber Punkte beim Aquaplaning. Der runderneuerte Winterreifen kann geradeaus am schnellsten durch tiefe Pfützen pflügen, nicht aber in Kurven. Seine Handlingeigenschaften bleiben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Auch der Allwetterreifen erzielt erwartungsgemäß in keiner der Einzeldisziplinen Spitzenwerte, schafft es in der Summe seiner Eigenschaften aber, den Anschluss zu halten. Die Einzelergebnis für die wichtigste aller Nässe-Disziplinen das „Bremsen", geben ACE und GTÜ nicht an. So kann man mit dem Gesamtergebnis aller Prüfungen bei Nässe wenig anfangen: Sommerreifen 73 Prozent, Winterreifen 68 Prozent, Allwetterreifen 64 Prozent und Runderneuerter 61 Prozent.

Bei Trockenheit ganz in seinem Element ist im ACE-GTÜ-Vergleich, wie nicht anders zu erwarten, lediglich der Sommerreifen. Der bis zu zehn Meter kürzere Bremsweg aus Tempo 100 gegenüber dem runderneuerten Winterreifen spricht eine deutliche Sprache. Auch beim Handling überzeugt der Trockenspezialist.