"Digital Life Design" stellt sich den "Neuen Realitäten"

Die von Hubert Burda Media ausgerichtete Konferenz soll sich mit Cloud Computing und Cyberkratie (Internet-Politik), dem "Philantrokapitalismus" und ökologischer Nachhaltigkeit und Diversität beschäftigen.

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Von
  • Detlef Borchers

Die von Hubert Burda Media ausgerichtete Konferenz Digital Life Design (DLD) soll sich Ende Januar mit Cloud Computing und Cyberkratie (Internet-Politik), dem "Philantrokapitalismus" und ökologischer Nachhaltigkeit und Diversität beschäftigen. Diese Themen bilden nach einer Pressemeldung des Veranstalters die "neuen Realitäten" ab.

Traditionell findet die Konferenz, 2005 als "Digital Lifestyle Day" gestartet, unmittelbar vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos statt. Auf diesem Gipfeltreffen der Reichen und Mächtigen verkündete Richard Fuld, Chef der Investmentbank Lehmann Brothers, im Januar 2008 die mittlerweile legendäre Vorahnung von Davos: Es könne sein, dass dieses Jahr die Finanzmärkte platzen. Fuld behielt Recht: Die Märkte platzten – und Lehmann Brothers auch. Inmitten der längst nicht ausgestandenen Wirtschaftskrise müssen sich auch die Kreativen der Dotcom-Branche den neuen Realitäten stellen, die bei der Konferenz von Hubert Burda eingeladen wurden. Wie zum DLD üblich, bekommen sie Referenten präsentiert, die später in Davos auftreten: Zu ihnen gehört der Wirtschafts-Nobelpreisträger von 2002, Daniel Kahnemann, der mit Arbeiten über wirtschaftliche Entscheidungen in unsicheren Zeiten bekannt geworden ist. Erwähnenswert auch Nassim Taleb ("Der schwarze Schwan"), der bereits 2003 den Zusammenbruch des US-amerikanischen Hypothekenmarktes vorhersagte.

Neben diesen Stars bieten die Veranstalter die üblichen Dotcom-Referenten auf, die seit mehreren Jahren das Bild der DLD prägen. Zu ihnen gehören die Google-Managerin Marissa Meyers, Ariane Huffington von der Huffington Post oder der Investor Martin Varsavsky (FON). Als erfolgreiche Unternehmer bestreiten René Obermann von der Deutschen Telekom, Chad Hurley von Youtube und Martin Halusa von Apax Partner den ökonomischen Teil des Programms. Der digitale Lebensstil des jungen Jahrhunderts wird wiederum von dem Architekten Rem Koolhaas und dem Designer Ross Lovegrove repräsentiert, der dem Walkman von Sony und dem iMac Form und Farbe gab. Als Top Music Act tritt die Sängerin Lady GaGa auf.

Ob die Programmmischung die selbst gesetzten Ansprüche des DLD erfüllt, eine "Synergiebörse zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle" zu sein, können Neugierige mittels des von Sevenload realisierten Videostreams überprüfen, der vom 25. bis 27. Januar über die Website der Konferenz erreichbar sein soll. Vielleicht hören sie auf diese Weise mehr als die 800 eingeladenen Gäste, die durch fortgesetztes Quasseln ("Networking") in den letzten Jahren den Konferenzteil nach Kräften ignorierten.

Siehe dazu auch die Berichte von der DLD 2008:

(Detlef Borchers) / (jk)