Jisus: Eee-PC-Konkurrent mit MIPS-CPU

Van der Led will ab Ende Mai ein Mini-Notebook mit 8,9-Zoll-Bildschirm und MIPS64-CPU für 300 Euro verkaufen.

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Von
  • Florian Müssig

Van der Led will den Jisus ab Ende Mai für 300 Euro in 5 verschiedenen Farben verkaufen.

Das niederländische Unternehmen Van der Led will ab dem 25. Mai sein preisgünstiges Mini-Notebook Jisus in fünf verschiedenen Farben verkaufen. Nicht nur der anvisierte Preis von 300 Euro, sondern auch die Ausstattung ähnelt dem Eee PC von Asus. Der 8,9-Zoll-Bildschirm des Jisus zeigt 800 × 480 Bildpunkte; 4 GByte Flashspeicher ersetzen eine Festplatte. An Bord sind auch WLAN (IEEE 802.11b/g), ein Ethernet- (10/100 MBit/s) sowie zwei USB-2.0-Ports. Als Grafikchip fungiert der SM712 von Silicon Motion.

Beim Prozessor geht Van der Led einen Sonderweg, denn statt eines x86-kompatiblen Modells kommt die auch als Dragon Core bekannte China-CPU Loongson zum Einsatz. Sie unterstützt den MIPS64-Befehlssatz und wurde vom Institute of Computing Technology (ICT) der Chinese Academy of Science entwickelt. Windows läuft darauf nicht, wohl aber Linux. Van der Led will den Jisus mit Ubuntu ausliefern.

Hier bleibt abzuwarten, ob der Hersteller es schafft, die grafische Oberfläche des Betriebssystems an die geringe Bildschirmauflösung anzupassen – bei bisherigen Mini-Notebooks mit kleinen Bildschirmen ein wesentlicher Kritikpunkt. Dialogfelder von Windows sind meist höher als 480 Pixel, so dass einige Eingabefelder und Buttons nicht erreicht werden können. Asus passte das Linux des Eee PC besser an die geringe Auflösung an; zumindest, solange man nur die mitgelieferte Launcher-Oberfläche und die darüber zu startenden Standard-Applikationen benutzt.

Die Vorinstallation des Jisus wird ein weiterer Knackpunkt; bislang gibt es keine Informationen, welche Programme Van der Led mitliefern wird. Ein eigenmächtiges Nachrüsten des Jisus mit weiteren Applikationen wird aber ungleich schwieriger als bei den bisher verfügbaren Mini-Notebooks, denn dazu muss man MIPS64-kompatible Programme auftreiben oder sich solche selbst kompilieren.

Wer angesichts dessen lieber ein x86-Mini-Notebook will, dürfte in Kürze eine deutlich größere Auswahl haben. Der Eee PC hat schon jetzt Konkurrenz von VIAs Nanobook (hierzulande in leicht unterschiedlichen Versionen von Packard Bell als EasyNote XS und Maxdata als Belinea s.book 1 erhältlich). Erst diese Woche haben zudem Fukato und HP günstige Mini-Laptops für Mai angekündigt. MSI und GeCube zeigten auf der CeBIT Prototypen; und gerüchteweise arbeitet auch Dell an einem günstigen Mini-Notebook. (mue)