Isle of Man will Kulturflatrate erproben

Gegen einen zusätzlichen Aufschlag auf die Monatsgebühr für ihren Breitbandanschluss sollen die vom Königreich unabhängigen Insulaner nach Herzenslust legal Musik aus dem Netz herunterladen können.

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Von
  • Monika Ermert

Die Regierung der Isle of Man will sich als Pionier einer Kulturflatrate profilieren. Das verkündete auf der Musikmesse Midem in Cannes Ron Berry aus der Abteilung E-Business des Finanzministeriums der 80.000-Einwohner-Insel. Gegen einen zusätzlichen Aufschlag auf die Monatsgebühr für ihren Breitbandanschluss sollen die vom Königreich unabhängigen Insulaner dann nach Herzenslust legal Musik aus dem Netz herunterladen können.

"Wir haben den Vorteil, dass wir 100 Prozent Breitbandpenetration haben," sagte Berry. Die Telefonica-Tochter Manx sowie Cable and Wireless sind die beiden großen Netzbetreiber auf der Insel, daneben bieten noch ein paar ISPs schnelle Internetverbindungen. Schon 2001 gab es auf der Isle of Man ein 3G-Mobilfunknetz.

"Der Aufpreis muss nicht mehr als ein Euro oder vielleicht auch nur 50 Cent betragen", sagte Berry gegenüber heise online. Die ersten Reaktionen aus der Musikbranche seien positiv. Eine Lizenz, wie sie die britischen Provider mit den Vertretern der Musikindustrie anstreben, sei dafür wohl nicht zu haben, wandte Nicholas Lansman vom britischen Providerverband ISPA ein.

Die Meinungen darüber, ob eine Flatrate oder Verträge zwischen ISPs und Musikindustrie besser seien, wurden gestern zum Abschluss des Technologieforums der Midem, der Midemnet, noch einmal ausführlich diskutiert. Einzelverhandlungen und unterschiedliche Deals für unterschiedliche Provider seien zu kompliziert, warnte der ehemalige Vorsitzende des International Music Manager Forum, Peter Jenner. Sowohl Lansman als auch Vertreter der britischen Verbände UK Music und British Phonographic Industry (BPI) sprachen sich übereinstimmend gegen eine Einheitslösung und gegen eine Zwangsgebühr für jeden Nutzer aus.

Zur Midem siehe auch:

(Monika Ermert) / (anw)