iPhone ohne Vertragsbindung in Frankreich billiger als bei T-Mobile [Update]

In Frankreich war die Rechtslage von Anfang an klar: Das französische Verbraucherrecht zwingt die France-Telecom-Mobilfunktochter Orange, Apples iPhone auch ohne Vertrag und ohne SIM-Lock anzubieten.

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Von
  • Jürgen Kuri

France Telecom wird das Apple-Handy iPhone in Frankreich von Beginn an auch ohne Vertragsbindung verkaufen – und zwar billiger als in Deutschland. Der Preis werde über 500 Euro, aber "deutlich unter 1000 Euro" liegen, sagte Vorstandschef Didier Lombard dem Radiosender Europe 1. [Update: Mittlerweile gab France Telecom den Preis des iPhone ohne Vertrag und Sim-Lock mit 749 Euro an.]

In Deutschland bietet die Deutsche Telekom das Hype-Handy derzeit ohne Vertragsbindung für 999 Euro an. In Verbindung mit einem Zweijahresvertrag kostet das iPhone in beiden Ländern 399 Euro. Die France-Telecom-Mobilfunktochter Orange startet den Verkauf des iPhone in der Nacht zum Donnerstag.

In Deutschland ist das Vertriebsmodell von Apple und T-Mobile massiv in die Kritik geraten, da die Telekom-Tochter das iPhone anfänglich ausschließlich in Verbindung mit einem Zweijahresvertrag verkaufte. In Frankreich allerdings war die Rechtslage von Anfang an klar: Das französische Verbraucherrecht zwingt Orange, das iPhone auch ohne Vertrag und ohne SIM-Lock anzubieten. Hierzulande hingegen entschloss sich T-Mobile erst nach einer Einstweiligen Verfügung, die der Konkurrent Vodafone gegen den exklusiven Vertrieb bei T-Mobile erwirkte, das iPhone auch ohne SIM-Lock und Vertragsbindung anzubieten.

Da T-Mobile allerdings 999 Euro für ein iPhone ohne Vertrag und SIM-Lock verlangt, dürfte sich das Interesse an dem freigeschalteten Modell in Grenzen halten. Am Donnerstag wird das Landgericht Hamburg über den Streit um das iPhone verhandeln. Offen ist, ob eine Entscheidung am gleichen Tag fällt. Sollte Vodafone vor Gericht unterliegen, will T-Mobile laut dpa den Verkauf des freigeschalteten Apple-Handys umgehend einstellen.

Vodafone hatte betont, dass der Mobilfunkanbieter mit der Verfügung nicht etwa den Verkauf des iPhone verhindern, sondern nur gegen die Vertragsbindung an T-Mobile und die Sperre für den Betrieb in anderen Mobilfunknetzen als denen der Deutscheln Telekom vorgehen wolle. Außerdem kritisierte Vodafone die Beteiligung von Apple an den Sprach- und Datendienst-Umsätzen, die T-Mobile mit dem iPhone erzielt, als "Sündenfall", der den Markt verändere.

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