Apple iPhone: Deutschland-Start bei Kaffee und Brezen

Wenige Minuten nach Mitternacht begann T-Mobile in einem T-Punkt der Kölner Innenstadt mit dem Verkauf des Apple iPhone.

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Von
  • Daniel Lüders

Wenige Minuten nach Mitternacht begann T-Mobile in einem T-Punkt der Kölner Innenstadt mit dem Verkauf des Apple iPhone. Auch wenn der Andrang nicht mit dem bei der US-amerikanischen iPhone-Einführung vergleichbar war, versammelten sich immerhin schätzungsweise 400 Menschen vor dem T-Mobile-Geschäft. Unter dem Gejohle von T-Mobile-Mitarbeitern konnten die ersten Interessenten ihr iPhone – nebst einem 24-Monats-Vertrag von T-Mobile – erwerben. Ohne Vertrag wird das Edel-Handy hierzulande nicht angeboten.

Das Wetter war den Apple-Jüngern vor der Tür nicht wohlgesonnen: Regen und kalter Wind ließen die Wartenden frösteln. T-Mobile hatte allerdings vorgesorgt und verteilte Schirme, Decken sowie Kaffee und Brezen an die werdende Kundschaft.

Weil das Geschäft mit allerlei Pressevolk gefüllt war, durften immer nur Grüppchen von 10 bis 20 Kunden das Geschäft betreten. Einige Radiosender sollen für das erste erstandene iPhone über 1000 Euro geboten haben, worauf der Kunde allerdings nicht einging. Kein Wunder, denn insgesamt muss ein Käufer außer den knapp 400 Euro für das Gerät auch einen Vertrag mit einer Laufzeit von mindestens 24 Monaten einrechnen, bei dem im günstigsten Fall knapp 50 Euro pro Monat fällig sind. Das macht inklusive aller Zusatzgebühren dann einen Gesamtpreis von 1600 Euro.

Im Paket befindet sich außer dem iPhone ein USB-Kabel, das Netzteil, eine Docking-Station, Apple-Aufkleber und ein Wischtuch. Anders als bei der US-Version legt Apple in Deutschen iPhones auch ein Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte bei, was durchaus sinnvoll erscheint, da die Handys hierzulande nicht mit integrierter Telefonkarte verkauft werden wie in den USA.

Im Unterschied zu den US-Geräten enthält das deutsche iPhone ein Kontrollfeld zum Einstellen der verschiedenen Keyboard-Layouts. Zur Auswahl stehen Deutsch, Englisch (UK und US), Französisch und Italienisch. Des weiteren lässt sich die Doppelklick-Funktion der Home-Taste belegen. Diese führt dann nach Wahl entweder zum Hauptbildschirm, den Telefon-Favoriten oder der iPod-Ansicht.

Die Aktivierung des Gerätes erfolgt wie in den USA über iTunes. Zur Inbetriebnahme des deutschen iPhones benötigt man die iTunes-Version 7.5, die vor wenigen Tagen erschien. Mit dem Deutschland-Start hat Apple auch eine Firmware mit der Versionsnummer 1.1.2 auf den Weg gebracht, die Sicherheitslücken schließt und gehackte Geräte wieder lahmlegt. Schon eine Stunde nach Verfügbarkeit der neuen Firmware waren erste Sicherheitsmechanismen ausgehebelt. Die Firmware 1.1.1 lässt sich mittlerweile sogar durch einfaches Aufrufen einer Webseite knacken.

T-Mobile erhofft sich durch die Vermarktung außer Kundenzuwachs auch einen Imagegewinn und vor allem künftig mehr junge Käufer in die Läden zu locken. Selbst die Webseite von T-Mobile ist heute ganz dem iPhone gewidmet.

Apple soll nach offiziell nicht bestätigten Angaben aus den Erlösen der Mobilfunkgebühren etwa ein Drittel abschöpfen. Konkurrent Vodafone, der auf diese Bedingungen offenbar nicht eingehen wollte und bei den Verhandlungen deshalb das Nachsehen hatte, bietet pünktlich zum iPhone-Start ein ähnliches Tarif-Paket an, allerdings mit einem Samsung-F700-Handy im Bundle, das ebenfalls für 399 Euro den Besitzer wechseln soll.

Zum iPhone-Start in Deutschland siehe auch: