Nvidia präsentiert schnellen Notebook-Grafikchip
Der GeForce GTX 280M ist Nvidias schnellster Notebook-Grafikchip; von der Rechenleistung der aktuellen High-End-3D-Chips fĂĽr Desktop-PCs ist er jedoch weit entfernt.
Das Grafikchip-Unternehmen Nvidia stellt mit dem GeForce GTX 280M seinen schnellsten Mobilgrafikchip vor. Der mit 55 Nanometer Strukturbreite gefertigte G92-Kern nutzt 128 Shaderprozessoren und greift über einen 256 Bit breiten Bus auf bis zu 1 GByte Videospeicher zu. Mit dem ähnlich getauften Desktop-Grafikchip GeForce GTX 280 (ohne "M" im Namen) hat der Mobilchip aber wenig gemeinsam, denn dessen G200-Kern hat einen doppelt so breiten Speicherbus und 240 Shaderprozessoren. Die Rechenleistung des Mobil-Neulings liegt also deutlich darunter und entspricht in etwa der des Ende 2007 präsentierten Desktop-Chips GeForce 8800 GTS 512 – auch dieser setzt auf dem G92-Kern mit 128 Shaderprozessoren auf.
Bei den ebenfalls präsentierten GeForce GTX 260M und GTS 160M – wie der GTX 280M mit 256-Bit-Speicherinterface ausgestattet – setzt Nvidia seine umstrittene Praxis des Chip-Umbenennens fort. Der GTX 260M hat mit 112 Shaderprozessoren genau so viele wie das bisherige Notebook-Flaggschiff GeForce 9800M GTX, auch die maximalen Taktraten sind identisch – somit rechnen die beiden auch gleich schnell. Der GTS 160M mit 64 Shaderprozessoren hat sogar schon eine weitere Umbenennung hinter sich: Einen Grafikchip mit gleichen technischen Daten gab es bereits als 8800M GTS; zuletzt hieß er 9800M GTS.
| Schnelle GeForce-Grafikchips fĂĽr Notebooks | |||||||
| Modell |
baugleich zu |
Shader- prozessoren |
Chiptakt |
Shader- takt |
Speicher- takt |
max. Speicher |
Speicher- interface |
| 9700M GTS | – | 48 | 530 MHz | 1325 MHz | 800 MHz | 1024 MByte | 256 Bit |
| 9800M GS | – | 64 | 530 MHz | 1325 MHz | 800 MHz | 1024 MByte | 256 Bit |
| GTS 160M |
8800M GTS*, 9800M GTS |
64 | 600 MHz | 1500 MHz | 800 MHz | 1024 MByte | 256 Bit |
| 9800M GT | 8800M GTX | 96 | 500 MHz | 1250 MHz | 800 MHz | 1024 MByte | 256 Bit |
| GTX 260M | 9800M GTX | 112 | 500 MHz | 1250 MHz | 800 MHz | 1024 MByte | 256 Bit |
| GTX 280M | – | 128 | 585 MHz | 1463 MHz | 800 MHz | 1024 MByte | 256 Bit |
| *: Chip-/Shadertakt: 500/1250 MHz | |||||||
Die von Nvidia spezifizierten Taktraten sind nur unverbindliche Vorgaben an die Notebook-Hersteller, die häufig den Maximaltakt (und damit die Rechenleistung) passend zur jeweiligen Kühllösung des Notebooks absenken, ohne den Namen ändern zu müssen.
Laut Nvidia verbrauchen die neuen Mobilgrafikchips weniger Strom als bisherige Chips, doch genaue Angaben macht das Unternehmen nicht. Das neue Flaggschiff GeForce GTX 280M dürfte wie die bisher schnellsten Notebook-Grafikchips rund 70 Watt Abwärme unter Rechenlast erzeugen – das Doppelte von üblichen Notebook-CPUs.
Wann Notebooks mit dem GeForce GTX 280M in den Handel kommen, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Wie beim bisherigen Flaggschiff 9800M GTX ist aber davon auszugehen, dass der Grafikchip nur in wenigen hochgezüchteten, teuren Gaming-Boliden auftauchen wird. Mit dem D900F liefert der ODM-Hersteller Clevo (Halle 21, Stand E48) einen passenden Barebone, den kleine Notebook-Anbieter als Grundlage für ihre unter eigenem Namen vertriebenen Geräte verwenden können.
AMD hat seine neusten High-End-Grafikchips der Serie Mobility Radeon HD 4800 bereits Anfang Januar angekündigt. Als eines der ersten Notebooks mit dem Mobility Radeon HD 4850 ist seit wenigen Tagen MSIs Megabook GT725 (Halle 21, Stand E28) erhältlich. Auch wenn genaue technische Daten noch fehlen, so dürfte der HD 4850 mit seiner im Vergleich zum Vorgänger HD 3850 mehr als verdoppelten Anzahl an Shaderprozessoren dem GTX 280M mindestens ebenbürtig sein. Asus (Halle 26, Stand D39) setzt noch einen drauf und schaltet im 18,4-Zöller W90Vp gleich zwei der noch schnelleren HD-4870-Chips zur Leistungssteigerung in einen CrossFire-Verbund zusammen. (mue)