Prozessor-Fertigung: ARM-Chips aus Intel-Fabs
Schon im kommenden Jahr sollen Intel-Fabriken die Produktion von 64-bittigen ARM-Prozessoren aufnehmen.
Als im Februar Intel und Altera vereinbart hatten, dass die Fabriken des Prozessorgiganten 14-nm-Chips für den FPGA-Spezialisten fertigen würden, klang es nach einer Randnotiz. Schließlich betätigt sich Intel bereits als Auftragsfertiger unter anderem für mindestens vier weitere Chip-Entwickler.
Eine Ankündigung von Altera auf der ARM-Hausmesse TechCon taucht den Deal jedoch in neues Licht: So geht es dabei nicht (nur) um die Fertigung von reinen programmierbaren Logikchips (alias Field Programmable Gate Array, FPGA), sondern Altera will der Baureihe Stratix 10 auch vier 64-bittige Cortex-A53-Kerne spendieren. Die Fertigung dieser 14-nm-Chips soll Anfang 2014 anlaufen.
Damit fertigt Intel erstmals ARM-Kerne in einem topmodernen Herstellungsprozess für Dritte. Das heizt zwar derzeit die Gerüchteküche gewaltig an, hat aber erst einmal nichts mit dem stark umkämpften Mobilfunkmarkt zu tun, in dem Intel- und ARM-SoCs direkt konkurrieren. Es kursieren aber seit Jahren Gerüchte, laut denen Apple damit liebäugelt, Intel mit der Fertigung von 14-nm-Chips für Mobilgeräte zu beauftragen.
Altera liefert schon länger SoC-Versionen von FPGAs, die auch ARM-Kerne enthalten. Beim Cortex-A57 will Altera mit Applied Micro kooperieren. Mindestens bis 2006 hatte Intel wiederum die eigenen XScale-Chips produziert, einerseits für Handys und andererseits für I/O-Prozessoren wie Dobson (IOP332). (bbe)