Server-Prozessor Xeon jetzt mit 2 MByte L2-Cache

Wie erwartet hat Intel nun Xeon-Prozessoren für Dual-Systeme mit einem auf 2 MByte verdoppelten L2-Cache vorgestellt.

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Wie erwartet hat Intel nun Xeon-Prozessoren für Dual-Systeme mit einem auf 2 MByte verdoppelten L2-Cache vorgestellt. Im Vergleich zu ihren Vorgängern (Nocona) mit 1 MByte L2-Cache sollen diese Irwindale-Xeons bei gleicher Taktfrequenz bis zu 18 Prozent mehr Durchsatz bringen (Rate-Messung im SPEC CINT2000).

Den Xeon DP mit 2 MByte L2-Cache gibt es mit 3, 3,2, 3,4 und 3,6 GHz zu 1000-Stück-OEM-Preisen zwischen 316 und 851 US-Dollar. Gleichzeitig präsentiert Intel einen neuen I/O-Prozessor mit XScale-/ARM-Kern namens IOP333, der auch RAID 6 beherrschen soll -- gemeinsam mit dem Server-Chipsatz Lindenhurst (E7520) hatte Intel im vergangenen Sommer den IOP332 (Dobson) eingeführt, der eine integrierte PCI-Express-PCI-X-Bridge enthält und beispielsweise zusammen mit Ultra320-SCSI-Controllern (von LSI Logic) als RAID-Hostadapter auf dem Mainboard SE7520AF2 sitzt.

Im Zuge der "Plattformierung" hebt Intel nun bei jeder Produkt-Neuvorstellung auch Zubehörteile hervor, was in der richtigen Kombination Vorteile "jenseits der Gigahertz" (Beyond Gigahertz) bringen soll. Diese Strategie der vielen "T"s hat der Chip-Weltmarktführer schon vor eineinhalb Jahren eingeläutet. Im Falle der Dual-Processing- (DP-)Xeons gehören dazu Funktionen wie Demand-based Switching (DBS, wie Enhanced Intel SpeedStep Technology -- EIST -- ein Verfahren zur Minderung der Leistungsaufnahme unbelasteter Prozessoren) und Chipsatz-Eigenschaften wie DIMM Sparing (ein Reserve-Speichermodul), Memory Mirroring oder Unterstützung für PCI Express sowie DDR2-RAM.

Die Fülle der Plattform-Vorteile soll unter anderem ausgleichen, dass beispielsweise beim Gleitkomma-Durchsatz nach SPEC CFP2000 (Rate_base) ein Dual-Xeon-3,6-GHz-System (mit jeweils 1 MByte L2-Cache) einem Opteron-250-Tandem um fast 32 Prozent hinterherhinkt -- ein Nachteil, den wohl auch ein doppelt so großer L2-Cache nicht ausgleichen kann, vor allem seit AMD heute den Opteron 252 vorgestellt hat. Damit wird der Opteron wohl im HPC-Cluster-Bereich und bei Workstations weiter vor dem Xeon liegen.

Bei den für Server wichtigeren Integer-Rechenleistungen liegen Xeons und Opterons allerdings näher beisammen, hier sind Benchmarks wie der SAP SD oder der TPC-C eine wichtige Entscheidungshilfe. Zunehmend kommen für typische Aufgaben von Dual-CPU-Servern Geräte in Blade-Bauweise zum Einsatz.

Anlässlich der Präsentation des neuen Xeon DP verweist Intel nochmals auf einige bereits avisierte Produktvorstellungen, nämlich die neuen MP-Xeons mit 1 MByte L2-Cache (Cranford) und bis zu 8 MByte L3-Cache (Potomac) samt dem passenden Chipsatz E8500 (Twin Castle) für DDR2-400-Speicher und mit zwei FSB667-Schnittstellen. Auch diese Xeons für Multiprozessormaschinen sollen DBS unterstützen, Intel will sie innerhalb der nächsten 90 Tage offiziell einführen.

"Später im Jahr" will Intel auch "tausende von Pilot-Systemen mit Dualcore-Xeons" an Kunden und Software-Entwickler für Tests ausliefern -- diese Xeons sollen beispielsweise auf der E8500-Plattform laufen. Ob das bedeutet, dass Dualcore-Xeons in diesem Jahr nicht mehr als Serienprodukt im Handel auftauchen werden, lässt Intel offen. AMD will Mitte des Jahres erste Dualcore-Opterons zeigen.

Außerdem seien "demnächst" die 6xx-Versionen des Pentium 4 eingeplant, den Doppelkern-Pentium-4 "Smithfield" samt passender Chipsätze hatte Intel ohnehin bereits angekündigt. (ciw)