Fünf Assistenzsysteme für Fußgängerschutz im Test

Bewegungsmelder

Assistenzsysteme für mehr Sicherheit sind teuer. Der ADAC hat jetzt fünf Systeme getestet, die eine Kollision zwischen Auto und Fußgänger verhindern sollen. Die Ergebnisse zeigen, dass es noch reichlich Raum für Verbesserungen gibt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
9 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

München, 15. November 2013 – Assistenzsysteme sollen Komfort und Sicherheit steigern. Geht es um letzteres, sind die Entwicklungskosten ernorm hoch, was sich in zum Teil gepfefferten Aufpreisen widerspiegelt. Das dürfte ein Grund sein, warum sie bis jetzt nur selten bestellt werden. Der ADAC hat jetzt fünf Systeme getestet, die eine Kollision zwischen Auto und Fußgänger verhindern sollen.

Vier Szenarien im Test

Nach Angabe des ADAC starben allein im vergangenen Jahr 520 Fußgänger, die von einem Auto erfasst wurden. 7900 wurden zum Teil schwer verletzt. Den Sinn eines solchen Assistenten dürfte also kaum einer bestreiten. Der ADAC hat die Angebote von Volvo, Lexus, Mercedes, BMW und Mobileye getestet. Geprüft wurden vier Szenarien: ein auf die Straße gehender Erwachsener, ein dort stehender, ein Kind, was plötzlich hinter einem Auto auftaucht und auf die Straße läuft und einem Fußgänger, der zwar die Straße betritt, dann aber am Rand stehenbleibt.

Lexus vorn

Am besten schnitten Lexus und Volvo ab. Das System im Lexus arbeitet mit einem Nachtsichtsensor und ist nur für den LS600h L zu haben. Der Kunde muss hier 8700 Euro Aufpreis bezahlen – selbst in dieser Klasse ist das heftig, zumal beim Wiederverkauf kaum etwas davon übrig bleiben dürfte. Die Tester bescheinigten auch dem Volvo Notbremsassistenten im V40 eine wirksame Funktion. Nur bei dem plötzlich auf die Straße laufenden Kind hatte der Volvo Probleme – wie seine Konkurrenten im Test auch. Am besten schnitt in diesem Kriterium mit einer Note von 2,8 der Lexus ab, die anderen lagen mit 3,7 bis 4,0 nah beieinander.

Mercedes schnitt mit der PRE-Safe-Bremse eher mäßig ab. In der „Kinderwertung“ und beim am Straßenrand stoppenden Fußgänger erreichte Mercedes nur die Note 4. Den auf die Straße gehenden Erwachsenen erkannte nur BMW noch schlechter. Den Unfall konnte die E-Klasse nur bis zu einem Fahrzeugtempo von 20 km/h vermeiden – in der Praxis ist das natürlich viel zu wenig, doch bewirkt das System immerhin, dass der Aufprall weniger schlimm für den Fußgänger ausfällt. Beim auf der Straße stehenden Erwachsenen war Mercedes mit der Note 1,0 dagegen so gut wie der Lexus. In der E-Klasse gibt es den Fußgängerschutz nur im Paket mit anderen Assistenten für insgesamt 2678 Euro extra.