Orange Austria meldet Rekordgewinn bei weniger Umsatz
Das 1998 erstmals errichtete GSM-Netz wurde über zehn Jahre bis 2007 in Abzug gebracht. Mithin fielen die 2008 abzuschreibenden Beträge geringer aus.
Orange Austria, die bis 19. September 2008 noch als One firmierte, hat 2008 einen Rekordgewinn von 15,5 Millionen Euro erwirtschaftet. "Das ist der höchste Gewinn in der Unternehmensgeschichte", freute sich CEO Michael Krammer am Donnerstag. Nach einer schwarzen Null im Jahr 2005 hatte es in den beiden Folgejahren Nettogewinne von 3,4 und 4,2 Millionen Euro gegeben. Grund für den Gewinnsprung sind deutlich gesunkene Abschreibungen; das 1998 erstmals errichtete GSM-Netz wurde über zehn Jahre bis 2007 in Abzug gebracht. Mithin fielen die 2008 abzuschreibenden Beträge geringer aus.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel um sieben Prozent von 180 auf 167 Millionen Euro. Ohne den Aufwand für die Markenumstellung wäre das EBITDA allerdings auf 187 Millionen Euro gewachsen, sagte Krammer. Der Umsatz von Orange Austria ist mit 592 Millionen Euro um gut fünf Prozent niedriger ausgefallen, als 2007 (624 Millionen Euro), und liegt deutlich unter dem Höchstwert aus 2004 (705 Millionen). Die EBITDA-Marge beläuft sich auf 28,2 Prozent. Der Rückgang der Terminierungsentgelte und die Roamingregulierung habe Orange 2008 etwa 30 Millionen Euro Umsatz gekostet, beklagte der Manager.
Die Zahl der das Orange-Netz frequentierenden Kunden ist mit 2,054 Millionen praktisch unverändert geblieben (2007: 2,046 Millionen). Damit konnte der Netzbetreiber den Verlust von etwa 120.000 Kunden wettmachen, der durch die Übernahme des Untermieters Tele2mobil durch Mobilkom Austria entstanden war. In den 2,054 Millionen Netznutzern sind 600.000 Kunden der Diskonttochter Yesss enthalten. Dieser Marktanteil mache Yesss zum erfolgreichsten Diskonter Europas, erklärte Krammer, gleichzeitig habe Yesss auch zum Nettogewinn beigetragen.
Für das laufende Jahr erwartet der Orange-Chef weiteres Wachstum bei mobilen Breitbandanschlüssen. Bereits 2008 waren 70 Prozent aller österreichweit neu eingerichteten Breitbandanschlüsse mobil. In fünf Jahren werde jeder österreichische Haushalt mobil mit mehr als 25 MBit/s online gehen können. Voraussetzung dafür sei aber die rasche Freigabe der durch die Abschaltung des analogen Fernsehens frei gewordenen Frequenzen (Digitale Dividende). (Daniel AJ Sokolov) / (jk)