Reporter ohne Grenzen: 71 Journalisten und 39 Blogger starben 2013 bei ihrer Arbeit

Dieses Jahr sind zwar weniger Blogger und Journalisten weltweit getötet worden als voriges Jahr, aber die Zahl sei immer noch deutlich höher als vor dem Höchststand von 2012, geht aus der Jahresbilanz der Organisation Reporter ohne Grenzen hervor.

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In diesem Jahr sind weltweit 71 Journalisten sowie 39 Blogger und Bürgerjournalisten bei ihrer Arbeit getötet worden. Das geht aus der Jahresbilanz der Organisation Reporter ohne Grenzen hervor. Voriges Jahr hatte diese traurige Statistik mit 88 Journalisten und 47 Bloggern ihren Höchststand erreicht. "Die Zahl der getöteten Journalisten ist zwar leicht gesunken, aber immer noch deutlich höher als in den Jahren vor dem Höchststand von 2012", erklärte dazu ROG-Vorstandssprecherin Astrid Frohloff in Berlin.

Allerdings sind in diesem Jahr weltweit mehr als doppelt so viele Journalisten entführt worden wie 2012. Ihre Zahl stieg auf 87 im Vergleich zu 38 im Vorjahr. "Insgesamt ist die Arbeit von Journalisten weltweit keineswegs sicherer geworden", sagte Frohloff. Dies verdeutlicht nicht zuletzt die um neun Prozent auf 2160 gestiegene Zahl der Angriffe und Drohungen gegen Journalisten. Im Gefängnis sitzen wegen ihrer Arbeit momentan 178 Journalisten weltweit, die meisten von ihnen – so wie auch 2012 – in China, Eritrea, der Türkei, dem Iran und Syrien.

Vor allem in Syrien würden Journalisten systematisch zum Schweigen gebracht – dem gefährlichsten Land für Medienschaffende derzeit. Dort starben zehn professionelle Berichterstatter und 35 Bürgerjournalisten. In Indien ging 2013 Gewalt von Mafiagruppen, Demonstranten und Anhängern politischer Parteien aus. Auf den Philippinen schießen immer öfter Bewaffnete von Motorrädern aus Journalisten nieder, ohne Strafen befürchten zu müssen (anw)