CES

WLAN mit 1700 MBit/s

Der Chiphersteller Quantenna kündigt den ersten Router mit schnellem WLAN an, der im 5-GHz-Band 1700 MBit/s brutto erreicht und MU-MIMO unterstützt. Das Gerät soll von Asus kommen und RT-AC87U heißen.

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Laut Quantenna wird Asus im Lauf des Jahres den 4-Stream-Router RT-AC87U auf den Markt bringen. Das Gerät arbeitet nach dem Gigabit-WLAN-Standard IEEE 802.11ac und nutzt Quantennas Chipsatz QSR1000, um über vier Antennen bis zu vier räumlich getrennte Datenströme zu verarbeiten. So steigert es die Bruttodatenrate im 5-GHz-Band von den heute mit 3 Streams üblichen 1300 auf 1700 MBit/s, was freilich kompatible 4-Stream-Clients voraussetzt. Alternativ kann der Router zwei Clients mit jeweils 867 MBit/s und unterschiedlichen Daten gleichzeitig bedienen (Multi-User-MIMO). Dazu müssen auch die Clients MU-MIMO unterstützen.

Quantennas WLAN-Chip QSR1000 soll den von Asus kommenden WLAN-Router RT-AC87U antreiben und bis zu 1700 MBit/s brutto im 5-GHz-Band transportieren.

Zwar gibt Quantenna für den QSR1000 an, dass der Baustein 11ac Wave 2 unterstützt. Allerdings scheint mit den 160 MHz breiten Funkkanälen ein wesentliches Wave-2-Merkmal zu fehlen, denn der Hersteller nennt als Höchstgeschwindigkeit eben 1700 statt 3500 MBit/s. Indes besteht dafür wenig Notwendigkeit: Schon mit 3-Stream-MIMO konnte die c't-Redaktion in 11ac-Tests kurzzeitige Nutzdatenraten von 700 bis 770 MBit/s erzielen. Mit vier Streams wären dann knapp über 1000 MBit/s möglich, was die bei Routern übliche Gigabit-Ethernet-Schnittstelle voll auslastet. 11ac mit 160-MHz-Kanälen würde folglich das Bündeln zweier GE-Ports mittels Link Aggregation oder einen 10-Gigabit-Ethernet-Anschluss bedingen.

Spannend wird, ob Asus beim RT-AC87U endlich die 5-GHz-Technik Dynamic Frequency Selection implementiert. Bisher blieb es bei Vorgängerprodukten wie RT-AC66U oder RT-AC68U bei Versprechungen, was für Nutzer nachteilig ist: Ohne DFS dürfen 5-GHz-Basen hierzulande nur die Funkkanäle 36 bis 48 nutzen, was unweigerlich zu gegenseitigen Störungen mit Nachbarn führt, die ebenfalls 11ac-WLAN nutzen. Denn wenn zwei benachbarte WLANs auf dem gleichen Funkkanal arbeiten, sinkt für beide der Nutzdurchsatz, weil sie sich das Shared Medium zeitlich teilen müssen. Allerdings haben bezüglich DFS auch andere WLAN-Hersteller Nachholbedarf: Im letzten Router-Test ließen sich nur 5 von 13 Geräten auf den hohen 5-GHz-Kanälen betreiben.

[Update 7.1.2014 14:00 Uhr] Asus nannte nach Veröffentlichung der Meldung weitere Details zum RT-AC87U: Der Router arbeitet mit zwei Prozessoren, einem BCM4709 (ARM Cortex-A9 Dual-Core mit 1 GHz) und dem nicht näher bezeichneten CPU-Kern im QSR1000. Wie beim RT-AC68U (siehe Test in c't-Ausgabe 23/13) gibt es einen USB-3.0- und einen USB-2.0-Port. DFS-Unterstützung soll kurz nach dem Release per Firmware-Update nachgeliefert werden. Asus will den RT-AC87U im dritten Quartal 2014 für 210 Euro auf den Markt bringen. (ea)