Bericht: EMI plant eigenen Online-Musikladen

Noch im Laufe dieses Jahres sollen auf emi.com kostenpflichtige Musik-Downloads und Streaming angeboten werden, berichtet die "Financial Times".

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Das Major Label EMI plant laut einem Bericht der Financial Times einen eigenen Online-Musikvertrieb. Dieser soll demnach noch in diesem Jahr starten und sowohl Streaming als auch kostenpflichtige Downloads anbieten. Dabei komme es dem Unternehmen zunächst nicht auf eine Umsatzsteigerung an, sondern darauf, mehr Erkenntnisse über die Vorlieben der Kunden zu bekommen, zitiert das Wall Street Journal aus eingeweihten Kreisen.

EMI beteiligte sich in den vergangenen Jahren bereits an den Online-Vertriebsprojekten PressPlay und MusicNet, doch diese haben es nicht zu derartiger Popularität gebracht wie etwa Apples iTunes Store. EMI wurde im August von der britischen Investmentfirma Terra Firma übernommen. Deren Chef Guy Hands hatte Anfang dieses Jahres der Musikindustrie vorgeworfen, den kreativen Prozess in Bürokratie begraben und ihre wirkliche Funktion aus den Augen verloren zu haben.

Branchenbeobachter zeigen sich nun skeptisch gegenüber dem EMI-Projekt, heißt es in der Financial Times. PressPlay und MusicNet seien deshalb nicht gut angekommen, weil jeweils nicht alle großen Labels daran beteiligt seien. Der Kunde richte sich aber nicht nach den Grenzen zwischen den Musikfirmen, sondern wolle ein möglichst umfassendes Angebot an einem Ort bekommen. (anw)