Erste Testkäufe von "Killerspielen" in Niedersachsen

Es sei erschreckend, wie leicht Kinder und Jugendliche an Spiele kämen, die nicht für sie freigegeben seien, erklärte Niedersachsens Sozialministerin.

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  • dpa

Bei den bundesweit ersten Testkäufen von sogenannten "Killerspielen" durch Jugendliche in Niedersachsen hat die Mehrzahl der überprüften Geschäfte den Jugendschutz nicht eingehalten. Zwei 16 und 17 Jahre alte Polizeischülerinnen hätten im Landkreis Gifhorn drei von fünf Fällen nur für Erwachsene freigegebene Computerspiele oder DVDs erhalten, berichtete die Kreisjugendreferentin Kathrin Rösel. Die betroffenen Einzelhändler müssten nun mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 500 Euro rechnen.

Der Landkreis war auf Bitte des niedersächsischen Sozialministeriums aktiv geworden. Niedersachsen hatte vor kurzem als erstes Land neben Alkohol- auch "Killerspiele"-Testkäufe angekündigt.

Es sei erschreckend, wie leicht Kinder und Jugendliche an Spiele kämen, die nicht für sie freigegeben seien, erklärte Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU). Sie will das Thema bei der nächsten Jugendministerkonferenz von Bund und Ländern auf die Tagesordnung bringen und bundesweite Computerspiele- Testkäufe anregen.

Bei den Testkäufen in Gifhorn seien die Verpackungen der Spiele ab 18 Jahren klar gekennzeichnet gewesen, betonte Jugendreferentin Rösel. Eine Angestellte habe sich sogar die Ausweise der eindeutig jugendlichen Testkäuferinnen zeigen lassen und ihnen die "Killerspiele" trotzdem verkauft. In Zusammenarbeit mit den Kreisjugendämtern sollen nun in ganz Niedersachsen speziell geschulte jugendliche Testkäufer in die Geschäfte geschickt werden.

Die Alkohol-Testkäufe haben laut Rösel bereits einige Händler sensibilisiert. Im Kreis Gifhorn hätten beim ersten Mal 9 von 13 Geschäften Hochprozentiges an Minderjährige abgegeben, beim zweiten Testkauf waren es nur noch 2 von 10.

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(dpa) / (jk)