Satellit findet verlegte Sachen

Vergessliche Menschen können mit LoccaMini und LoccaPhone ihre Habseligkeiten sichern. Die Geräte haben GPS- und Mobilfunkmodule.

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Vergessliche Menschen können mit LoccaMini und LoccaPhone ihre Habseligkeiten sichern. Die Geräte haben GPS- und Mobilfunkmodule.

Mit sogenannten Tags, kleinen Elektronikbauteilen, die einen miniaturisierten Funksender enthalten, soll nahezu nichts mehr verloren gehen – sei es nun ein Schlüsselbund, ein Koffer oder ein sonstiger Wertgegenstand. Das funktioniert bei Produkten wie dem SmartKey von Elgato oder dem Schlüsselanhänger von Chipolo üblicherweise über den stromsparenden Nahbereichsfunk Bluetooth 4.0 und eine passende Smartphone-App. Diese meldet sich und/oder speichert mit, sobald ein Tag nicht mehr im Empfangsbereich ist (z.B. beim Diebstahl einer Aktentasche mit Sender) – oder es erneut in diesen eintritt (z.B. das mit Tag versehene Auto bei der Parkplatzssuche).

Das österreichische Start-up Locca treibt die aktuelle boomende Technik nun auf die Spitze: Sie hat Tags entwickelt, die neben Bluetooth auch noch einen GPS-Satellitenempfänger zur Ortsbestimmung und ein GSM-Mobilfunkmodul enthalten. Darüber ist es möglich, das Locca-Tag potenziell über die halbe Welt zu verfolgen, weil es ständig über seine Position informiert ist und diese weitergeben kann. Ein Tracking ist dann wiederum über eine App mit Kartendarstellung möglich.

LoccaMini und LoccaPhone lassen sich über eine eigene Smartphone-App tracken.

(Bild: Locca)

Locca stellt sich verschiedene Anwendungsbereiche vor. So kann man neben Gegenständen, an die das Tag angebracht wird, auch Haustiere, Autos und sogar die Position des Nachwuchses überwachen – für all das gibt es passende Pakete mit Zusatzprodukten wie Ladestromadapter (fürs Auto), schützende Silikonhüllen (wenn Locca am Hundehalsband hängt) oder Headsets (damit der Nachwuchs sich gleich melden kann).

Locca verkauft seinen Sender in zwei Grundversionen zu Preisen ab 100 Euro mit sechs Monaten Vertragslaufzeit. LoccaMini hält sieben Tage durch und wiegt 23 Gramm. LoccaPhone (ab 150 Euro) ist dank größerem Akku 37 Gramm schwerer, kann dafür aber auch 40 Tage lang eingesetzt werden und enthält als Zusatzfunktion ein winziges Mobiltelefon samt Lautsprecher, Mikrofon und Notruftaste. Außerdem kann sich LoccaPhone auch in WLAN-Netze einbuchen.

Der Sensor lässt sich auch am Halsband eines Hundes befestigen.

(Bild: Locca)

Nach sechs Monaten wird der Service allerdings recht teuer: Dann kostet der Betrieb eines LoccaMini 9,90 Euro und der eines LoccaPhone 14,90 Euro im Monat. Alternativ kann man sich auch ein Prepaid-Paket können. Das hält für knapp 50 beziehungsweise 75 Euro für ein halbes, für 90 beziehungsweise 135 Euro für ein ganzes oder für 144 beziehungsweise knapp 216 Euro für zwei Jahre. Eine eigene SIM-Karte darf man nicht einsetzen, es muss stets der von Locca angebotene Dienstleister verwendet werden.

Dafür ist die Abdeckung bereits recht gut – auch wenn man sie bei weitem nicht weltweit ist. Zu den aktuell (Anfang 2014) laut Locca unterstützten Regionen gehören in Europa neben Deutschland auch Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Gibraltar, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Isle of Man, Italien, Kanalinseln, Kanada, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Monaco, Niederlande, Nordirland, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn sowie Zypern.

Locca-Sensor mit Schutzgehäuse.

(Bild: Locca)

LoccaMini und LoccaPhone werden auch in den USA und den französischen Überseegebieten Guadeloupe, Französisch-Guayana, Martinique, Réunion, Saint-Barthélemy und dem französische Teil von Saint-Martin unterstützt. Noch weiße Flecken auf der Locca-Landkarte sind: Russland, große Teile Südamerikas, Asien, Afrika, der Mittlere Osten sowie Australien.

Im Netz kam die Idee von Locca gut an. Im Rahmen eines Crowdfunding-Projekts auf der Plattform Indiegogo warben die Macher knapp 80.000 Euro ein. Die ersten Geräte sollten im Februar an Besteller gehen. (bsc)