Nvidia-Bug betrifft auch Apple-Notebooks [Update]

In einigen Notebooks der MacBook-Pro-Serie hat Apple die fehlerhaften Grafikchips von Nvidia eingebaut, und zwar noch lange nach Bekanntwerden des Problems.

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Apple hat bekannt gegeben, dass einige Modelle der Notebook-Serie MacBook Pro mit fehlerhaften Grafikchips von Nvidia (GeForce 8600M GT) bestückt worden sind. Die Chips leiden unter erhöhten Ausfallraten, es besteht jedoch keine Brand- oder Verletzungsgefahr. Als Symptome nennt Apple im Supportdokument ein verzerrtes, verzogenes oder ganz ausgefallenes Bild. Besitzer eines betroffenen Notebooks sollen sich an Apple wenden und bekommen eine kostenlose Reparatur, auch nach Ablauf der Garantie; sollte das Notebook deswegen schon in Reparatur gewesen sein, will Apple die Kosten nachträglich erstatten. Wenn keines der Symptome auftritt, ist das Notebook nicht betroffen – Vorsorgemaßnahmen in Form eines Firmware-Updates bietet Apple anders als die ebenfalls betroffenen Notebook-Hersteller Dell und HP nicht an.

[Update]:
Den Fertigungsfehler hatte Nvidia erstmals Anfang Juli erwähnt, aber laut Apple versichert, dass die MacBook-Pro-Chargen einwandfrei seien. Apple habe daraufhin eigene Untersuchungen angestellt und doch fehlerhafte Chips gefunden. Inzwischen wurde im Rahmen einer Sammelklage von Nvidia-Aktionären bekannt, dass Nvidia selbst seit spätestens November 2007 von dem Problem wusste und wohl zumindest mit einigen Kunden in Kontakt stand. Brisanterweise gibt Apple nun an, dass die betroffenen Notebooks von Mai 2007 bis September 2008 gefertigt wurden, was nach diesem Termin liegt. Auch der Hinweis, dass Apple die Kosten für schon durchgeführte Reparaturen nachträglich übernimmt, mag ein Hinweis darauf sein, dass das Problem schon länger bekannt ist, aber vielleicht nicht als von dem Nvidia-Problem verursachter Serienfehler identifiziert wurde. Möglicherweise wollte Apple kurz vor Einführung der nächsten Notebook-Generation die Produktion nicht mehr umstellen, sondern lieber die Reparaturkosten übernehmen – beziehungsweise von Nvidia übernehmen lassen. Der Grafikchiphersteller hat für solche Garantieforderungen Rückstellungen über 200 Millionen US-Dollar gebildet.

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(jow)