DVB-H startet in Österreich

Im Laufe der kommenden Wochen bieten zwei österreichische Mobilfunk-Netzbetreiber ihren Kunden erstmals die Möglichkeit, Radio- und Fernsehprogramme über DVB-H am Handy zu empfangen.

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Im Laufe der kommenden Wochen bieten die österreichischen Mobilfunk-Netzbetreiber One und 3 ihren Kunden erstmals die Möglichkeit, Radio- und Fernsehprogramme über DVB-H am Handy zu empfangen. Die günstigste monatliche Gebühr beträgt dabei elf Euro (inkl. Grundgebühr für einen Sprachtarif).

Das von Mediabroadcast gemeinsam mit ORS, einer Tochter von ORF und Raiffeisen, errichtete DVB-H-Netz versorgt zunächst die vier Städte, in denen im Juni Spiele der Fußball-Europameisterschaft der Herren ausgetragen werden: Wien, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt. Bis Jahresende sollen alle neun Landeshauptstädte und insgesamt 50 Prozent der Bevölkerung erreicht werden.

Für den Empfang sind spezielle DVB-H-Mobiltelefone erforderlich. Sowohl One als auch 3 offerieren dafür das Nokia N77, 3 hat außerdem ein Momodesign-Handy sowie ein Zusatzmodul für das Nokia N73 im Programm. Ausgestrahlt werden fünf Radioprogramme (Ö1, Ö3, FM4, Kronehit und LoungeFM) sowie 15 Fernsehprogramme (ORF1, ORF2, ATV, Puls4, Pro7Austria, Sat1Österreich, VOX, Laola1.tv, LaLaTV, Red Bull TV, RTL, RTL 2, Super RTL, N24 und je Mobilfunkanbieter ein weiterer, noch nicht genannter Kanal).

One-Kunden können DVB-H nur in Kombination mit dem Sprachtarif Große Plaudertasche (bis Jahresende 10 Euro pro Monat, danach 25 Euro pro Monat, Mindestvertragsdauer zwei Jahre) nutzen. Bis Jahresende ist das Fernsehen gratis, danach fallen zusätzlich 9 Euro pro Monat an, insgesamt also 34 Euro.

Wer bei 3 bis Ende Juli einen ShowTime XL-Vertrag für 24 Euro monatlich abschließt, kann DVB-H auf Dauer ohne Zusatzkosten empfangen. In anderen Tarifen fallen ab Januar zusätzliche sechs Euro pro Monat an. Der günstigste Sprachtarif, ShowTime S kostet fünf Euro, was einen Gesamtpreis von elf Euro je Monat ergibt. Nach wie vor kostenfrei ist der Empfang von über 20 Fernsehkanälen und fünf Radioprogrammen per UMTS-Streaming für 3-Kunden in Österreich.

Die beiden großen Mobilfunkanbieter Mobilkom Austria und T-Mobile Austria bieten bislang kein DVB-H, sondern setzen auf DVB-T. Die Mobilkom ist nach eigenen Angaben aber noch in Verhandlungen mit Media Broadcast. Der Marktführer hat das HSPA-Modem E510 von Huawei im Angebot, mit dem man auf Windows-Laptops DVB-T empfangen kann. T-Mobile verkauft seit einigen Tagen das LG-Mobiltelefon HB620T, das DVB-T empfängt und darstellt.

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(Daniel AJ Sokolov)/ (axv)