AMD will Produktionslizenzen von Konkurrent Intel behalten

An seiner Produktionstochter The Foundry Company hält AMD 44 Prozent der Anteile und 50 Prozent der Kontrollrechte. Intel stellt in Frage, ob ein Cross-Licensing-Abkommen diese Vorgehensweise abdeckt.

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  • JĂĽrgen Kuri

Der Prozessorhersteller AMD und seine neue Tochter für die Chipproduktion The Foundry Company wollen Produktionslizenzen des Konkurrenten Intel behalten, berichtet dpa. AMD-Vizepräsident Harry Wollin habe sich auf Anfrage "fest überzeugt" gezeigt, heißt es in einem Bericht der Dresdner Neueste Nachrichten. "Bei der Gründung der Foundry Company haben wir den Rahmen des Abkommens strikt beachtet", sagte Wollin. AMD will sich mit dem jüngst verkündeten Firmenumbau eine neue Perspektive geben. Dabei investiert die Advanced Technology Investment Company (ATIC) aus Abu Dhabi mindestens sechs Milliarden Dollar.

Laut Zeitung gilt der Vertrag, der die Lizenznutzung regelt, auch für Töchterfirmen, soweit AMD an diesen mindestens die Hälfte der Anteile oder die Hälfte der Kontrollrechte hat. AMD behalte zwar im Zuge des Firmenumbaus nur 44,4 Prozent des Eigentums an den Dresdner Fabriken, den Rest übernehme ATIC. Allerdings habe sich AMD 50 Prozent der Direktorenposten und der Kontrollrechte reserviert.

Vor einer Woche hatte der weltgrößte Chiphersteller Intel eine Prüfung angekündigt, ob die AMD-Pläne gegen gemeinsame Lizenzabkommen für x86-Chips verstießen. Eine Cross-Licence-Vereinbarung ermöglicht beiden Unternehmen, Patente des jeweiligen Konkurrenten zu nutzen. Diese Vereinbarung gilt seit dem 1. Januar 2001 und wurde nur in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Intel-Pressesprecher Martin Strobel hatte kurz nach Vorstellung der AMD-Pläne gegenüber heise online erläutert, aus Sicht seines Unternehmens sei unklar, ob die von AMD geplante Auslagerung der Fertigung von x86-Prozessoren in eine Tochterfirma, an der AMD 44,4 Prozent Anteil und 50 Prozent der Stimmrechte halten wird, von dem Vertrag gedeckt ist. Intel prüfe jedenfalls den Sachverhalt. Strobel stellte auch klar, dass AMD mit Intel bisher nicht über Details der Abspaltung verhandelt habe.

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(jk)