NDR startet eigene Mediathek

In der NDR Mediathek, die im Lauf des morgigen Abends freigeschaltet werden soll, finden sich Beiträge und Sendungen aus dem NDR-Fernsehen und den NDR-Radioprogrammen zum kostenlosen Abruf.

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Von
  • Nico Jurran

Aus TV- und Radio-Programmen sollen sich die Online-Nutzer ihr individuelles NDR-Programm zusammenstellen können.

Im Laufe des morgigen Abends soll unter www.ndr.de/mediathek die NDR Mediathek freigeschaltet werden, in der Internetnutzer dann ausgewählte Beiträge und Sendungen aus dem NDR-Fernsehen und den NDR-Radioprogrammen zum kostenlosen Abruf finden können. Dies teilte der Sender heute mit. In der Mediathek sollen redaktionell ausgewählte Sendungen aus den Programmen des NDR empfohlen werden; die Nutzer können sich mit Suche und Merkliste ihr individuelles Programm zusammenstellen. Auch die gerade laufenden Programme aus Fernsehen und Radio sollen über die Mediathek abrufbar sein.

Der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks hatte dem Vorhaben Ende März zugestimmt. Damit wurde nach Angaben des NDR zugleich der bundesweit erste so genannte "Drei-Stufen-Test" abgeschlossen. Im Rahmen dieses Tests, der auf freiwilliger Basis stattfand, hatte der NDR Rundfunkrat vorab darüber zu befinden, inwieweit das Angebot "den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht, in welchem Umfang es in qualitativer Hinsicht zum publizistischen Wettbewerb beitragen wird und welcher finanzielle Aufwand dafür erforderlich ist".

Die ARD hatte als erste öffentlich-rechtliche Sendeanstalt ihre Mediathek bereits zur IFA 2007 angekündigt, die tatsächlich aber erst Pfingsten 2008 den Testbetrieb aufnahm. Die fertige ARD-Mediathek wurde schließlich auf der IFA 2008 präsentiert, wo auch die Mediathek des ZDF seine Premiere feierte. Das ARD-Portal soll den Anwendern lediglich helfen, sich einen Überblick über das Medienangebot im Internet zu verschaffen und bequem auf die Inhalte zuzugreifen. Die Dateien verbleiben dabei weiterhin auf den Servern der Rundfunkanstalten.

Angesichts von Internet-Angeboten öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten haben private Programmanbieter über ihren Verband zu Jahresbeginn heftige Vorwürfe erhoben: ARD & Co. nähmen die Begrenzungen, die der neue Rundfunkstaatsvertrag ihnen für ihre Online-Angebote auferlege, nicht ernst. Der im Oktober 2008 beschlossene RÄndStV schreibt ARD und ZDF vor, beispielsweise ihre Online-Mediatheken einem sogenannten Drei-Stufen-Test zu unterziehen, der klären soll, ob der "publizistische Mehrwert" und die gesellschaftliche Relevanz die Gebührenfinanzierung – und damit die Wettbewerbssituation gegenüber privaten Anbietern – rechtfertigen. (nij)