WWDC: UMTS-iPhone mit GPS kommt im Juli (Update)

Wie erwartet, hat Apple-Chef Steve Jobs zum Auftakt der Entwickler-Konferenz in San Francisco die nächste Generation des iPhones angekündigt: Es kann UMTS, hat GPS und wird billiger.

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Steve Jobs hat sie warten lassen. Bevor der Apple-Chef den zahlreichen Entwicklern, Pressevertretern und Fans auf der Eröffnungsveranstaltung der Word Wide Developers Conference (WWDC) in San Francisco das heiß ersehnte neue iPhone präsentierte, ging es erst einmal um die Software. Der neuen Firmware, mit der das iPhone auch den Ansprüchen der Business-Nutzer gerecht werden soll, und dem schon vorgestellten Software Development Kit (SDK) sowie neuen Anwendungen gaben der Apple-Boss und der iPhone-Software-Chef während der Präsentation viel Raum. Auch der neue Online-Dienst Mobile Me wurde eingehend gewürdigt, bevor Jobs zum Wesentlichen überging.

Das UMTS-iPhone ganz in Schwarz.

Äußerlich unterscheidet sich das neue "iPhone 3G" vom Vorgänger sichtbar durch einen schwarzen Rücken aus Kunststoff und die neue Buchse für Kopfhörer. Im Standby soll das Gerät 300 Stunden durchhalten, die Gesprächszeit gibt Apple mit 10 Stunden in 2G-Netzen an. Im 3G-Betrieb bringt es das iPhone auf 5 Stunden. Für Internetausflüge soll es bis zu 7 Stunden durchhalten. Das UMTS-iPhone versteht sich auf den Download-Beschleuniger HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s und ist damit nach Herstellerangaben rund doppelt so schnell wie das Vorgängermodell. Es wechselt automatisch zwischen GMS/EDGE, UMTS/HSDPA und WLAN, um jeweils die beste Download-Geschwindigkeit sicherzustellen, so Apple. Im Innern haben die Entwickler zudem Platz für ein GPS-Modul gefunden. Das neue iPhone ist ab 11. Juli in zunächst 22 Ländern erhältlich, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Den Preis hat Apple kräftig gesenkt: Das 8-GByte-Modell soll 199 US-Dollar, die 16-GByte-Variante 299 US-Dollar kosten, jeweils zuzüglich Vertragskosten des Providers. Preise für Deutschland standen zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Bisher kosteten die Geräte hierzulande 399 respektive 499 Euro. Berichten zufolge will Apple seinen Partnern nun auch die Möglichkeit einräumen, das iPhone zu subventionieren. Der exklusive deutsche Vertriebspartner T-Mobile hatte die 8-GByte-Geräte der ersten Generation zuletzt je nach gewähltem Vertrag deutlich günstiger angeboten.

Zuvor hatte es Jobs dem iPhone-Software-Chef Scott Forstall überlassen, die neue Firmware und die Entwicklungsumgebung vorzustellen. Das SDK wurde in den vergangenen Tagen 250.000-mal heruntergeladen, sagte Jobs. 4000 Entwickler seien zum Betaprogramm zugelassen worden, 25.000 hätten sich beworben. Teilgenommen hätten Bildungsinstitutionen ebenso wie einige Großkonzerne und das US-Militär. Sie können mit dem SDK auf den gleichen API-Satz zugreifen, den Entwickler für Mac-Anwendungen nutzen. Die Anwendungen sollen über den AppStore vertrieben werden, der in 62 Ländern zur Verfügung stehen wird.

Apple stellte dazu eine Auswahl neuer Anwendungen vor, die das Betaprogramm hervorgebracht hat. Dazu gehören ein Nachrichtenaggregator von Associated Press, ein Blogging-Tool sowie zahlreiche Spiele. Ein Musikprogramm mit Namen "Band" steuerte ein englischer Entwickler bei. Anwendungen bis 10 MByte Größe soll es auch über GSM geben, sonst stehen die iTunes-Software oder WLAN als Kanäle offen. Die Anwendungen sind mit DRM gegen Kopieren geschützt. Der AppStore versorgt den Nutzer automatisch mit Updates für gekaufte Programme.

Für die Einbindung in eine Exchange-Umgebung kann das iPhone künftig mit ActiveSync auch Nachrichten, Kontakte und Termine per Push-Verfahren verarbeiten. Dazu unterstützt das iPhone globale Adresslisten sowie Auto Discovery und Remote Wipe, mit dem Exchange-Daten per Kommando des Servers von einem angeschlossenen Client gelöscht werden können. Dazu wird das iPhone auch VPN-Lösungen von Cisco unterstützen.

Auch für Besitzer bisheriger iPhones bringt die Firmware 2.0 neue Features mit. So lassen sich beispielsweise iWork-Dokumente sowie Word- oder Excel-Dateien auf dem Mobiltelefon betrachten. Ab dem 11. Juli wird die neue Firmware allen iPhone-Besitzern als kostenloses Update über iTunes angeboten; für ein Upgrade des iPod Touch berechnet Apple in den USA eine Gebühr von 10 US-Dollar.

Zu Apples Entwicklerkonferenz WWDC siehe auch:

(vbr)