Qimonda hofft auf chinesischen Staat

Falls die Investorensuche für den insolventen Speicherchiphersteller scheitert, würde die Qimonda AG voraussichtlich liquidiert. Die Mehrheit der Aktien liegt beim Chiphersteller Infineon.

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  • dpa

Beim insolventen Speicherchiphersteller Qimonda ruhen die Zukunftshoffnungen zunehmend auf China. Im Mittelpunkt der Gespräche stehe nach wie vor eine Beteiligung des chinesischen Staatsunternehmens Inspur, erfuhr dpa aus Branchenkreisen. "Es gibt zwar noch andere Kontakte, aber das ist das, wo man am weitesten ist", sagte ein Kenner der Materie. Interesse hatten zwischenzeitlich der taiwanesische Halbleiterkonzern Taiwan Memory angemeldet, der gerade aufgebaut wird. Auch mehrere russische Interessenten sollen sich Qimonda angesehen, mittlerweile aber abgewunken haben.

Ein grundsätzliches Bekenntnis der Chinesen zu einem Engagement stehe aber noch aus, hieß es weiter aus Branchenkreisen. Auch wie eine Beteiligung aussehen könnte, sei noch offen. Ein Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffé sagte auf Anfrage lediglich, Gespräche mit möglichen Investoren liefen weiter. Nähere Angaben machte er nicht. Falls die Investorensuche scheitert, würde die Qimonda AG voraussichtlich liquidiert. Die Mehrheit der Aktien liegt beim Chiphersteller Infineon.

Die Suche nach Investoren läuft nun bereits seit Ende Januar. Damals hatte Qimonda nach monatelangem Kampf gegen den Preisverfall bei Speicherchips Insolvenzantrag gestellt. Anfang April war das Insolvenzverfahren dann offiziell eröffnet worden. Knapp 2500 Beschäftigte an den Standorten Dresden und München wechselten in Transfergesellschaften. Ursprünglich hatte das Unternehmen weltweit rund 12 000 Beschäftigte, davon 4600 in Deutschland.

Der Betrieb bei Qimonda ruht bereits weitgehend. In München und Dresden arbeiten nur noch Kernmannschaften, die sich vor allem um die Weiterentwicklung der neuen Produktionstechnologie mit der Bezeichnung Buried-Wordline kümmern sollen. Auf dieser Technik ruhen bei Qimonda alle Hoffnungen, weil sie kräftige Produktivitätszuwächse verspricht.

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(dpa) / (jk)