neckermann.de: Mit Stellenabbau und Sanierungskonzept aus der Verlustzone

Der Versandhändler, einst Tochter von Arcandor (früher KarstadtQuelle), setzt verstärkt auf den boomenden Internethandel; im laufenden Geschäftsjahr werde der Verlust um einen zweistelligen Millionenbetrag niedriger ausfallen als 2007.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der angeschlagene Versandhändler neckermann.de arbeitet sich mit Stellenabbau und Sanierungskonzept allmählich aus der Verlustzone. Im laufenden Geschäftsjahr werde der Verlust um einen zweistelligen Millionenbetrag niedriger ausfallen als 2007, teilte das Unternehmen mit. Absolute Zahlen nannte der Versandhändler nicht. Es gelte nach wie vor das Ziel, im nächsten Jahr die roten Zahlen zu verlassen und 2010 wieder Gewinn zu machen, sagte Geschäftsführer Martin Lenz. "Mit dem Restrukturierungskonzept liegen wir im Zeitplan." Die Maßnahmen sollen in diesem Jahr 50 Millionen Euro einsparen. Für die gesamte Neckermann-Gruppe erwartet Lenz in diesem Jahr einen Umsatz auf Vorjahresniveau von 1,4 Milliarden Euro. Neckermann setzt verstärkt auf den boomenden Internethandel.

Die neckermann.de GmbH ist den Angaben zufolge das drittgrößte Versandhaus in Deutschland und gehörte einst zu Arcandor (früher KarstadtQuelle). Im März hatte der US-Finanzinvestor Sun das Unternehmen mehrheitlich übernommen und ihm ein striktes Sparprogramm verordnet. Jeder zehnte der 5000 Arbeitsplätze wird bis Jahresende gestrichen. Am Hauptsitz in Frankfurt fallen 450 der 2700 Stellen weg. Dieser Prozess sei weitgehend abgeschlossen, sagte ein Sprecher. Seit Jahren hatte neckermann.de Verluste in nicht bezifferter Höhe angehäuft. Der Versandhändler ist getrennt von dem Reiseveranstalter Neckermann, der zur Arcandor-Beteiligung Thomas Cook gehört.

Mit dem Ausbau seines Online-Angebots will der Versandhändler neue Kunden gewinnen und Kosten sparen. Neckermann.de müsse nach der Restrukturierung wieder in die Lage gebracht werden, "sich eigenständig und erfolgreich im Wettbewerbsumfeld der Universal-Versandhäuser in Deutschland und Europa zu behaupten", sagte neckermann.de-Chef Lenz. Die Online-Plattform werde bis zum nächsten Jahr von derzeit 50 auf 120 Partner zu einer "Online-Mall" ausgebaut. Bei einer Plattform spart der Anbieter Geld, weil das Angebot wächst, ohne dass Lagerkosten entstehen. Der Online-Absatz legt kontinuierlich zu und stieg in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 339 Millionen Euro – das entsprach 57 Prozent des neckermann.de-Gesamtumsatzes in Deutschland. (dpa) / (jk)