Braunschweig: E-Bus ohne Kabel und Stecker

Von diesem Donnerstag an fährt durch Braunschweig ein Elektrobus, der ohne Kabel und Stecker auskommt. Diese berührungslose Ladetechnik soll das weltweit erste System dieser Art für E-Busse im Linienbetrieb sein

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Von
  • Martin Franz

Von diesem Donnerstag an fährt durch Braunschweig ein Elektrobus, der ohne Kabel und Stecker auskommt. Diese berührungslose Ladetechnik für die Batterien wird als induktiv bezeichnet und ist nach Angaben der Braunschweiger Verkehrs-AG das weltweit erste System dieser Art für E-Busse im Linienbetrieb. Ganz richtig ist das nicht, denn schon seit 2002 fahren in in Genua und Turin induktiv geladene Elektrobusse.

Der Bus soll auf der Ring-Linie fahren, die zu den wichtigsten Linien der Stadt zählt. In den nächsten Monaten sollen sechs weitere größere Gelenkbusse eingesetzt werden, hieß es. Für Anfang 2015 ist geplant, die gesamte 12 Kilometer lange Linie im Zehn-Minuten-Takt mit E-Bussen zu fahren.

Das Aufnahmepad des Primove-Laborbusses senkt sich über das Ladepad.

(Bild: Braunschweiger Verkehrs-AG)

Zunächst gibt es Ladestationen an zwei Haltestellen, mindestens eine weitere ist geplant. So können die Busse unterwegs während eines fahrplanmäßigen Halts in Sekunden aufgeladen werden – die Fahrgäste dürften davon gar nichts merken. Die Ladestation ist in die Straßenoberfläche eingebaut: Beim Laden fährt der Bus mit einem auf seiner Unterseite installierten Aufnahmesystem drüber, per Magnetfeld wird der Strom dann kontaktlos in die Batterie übertragen.

Entwickelt hat das System der Verkehrstechnik-Konzern Bombardier, die Grundlagen dafür haben drei Institute der Technischen Universität Braunschweig erforscht. Das Ladesystem soll auch für den Einsatz in Elektro-Autos, zunächst in Taxis, getestet werden. Ein zweites Bus-Linienprojekt ist in Mannheim geplant. Beide Projekte werden vom Bundesverkehrsministerium gefördert.

(mit Material der dpa) (mfz)