GEMA-Alternative C3S kann Geschäftsbetrieb aufnehmen

Die als Konkurrenz zur GEMA gedachte Verwertungsgesellschaft Cultural Commons Collecting Society ist nun eine eingetragene europäische Genossenschaft. Damit kann sie anfangen, die nötige Technik aufzubauen.

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Die GEMA-Alternative C3S

Die Cultural Commons Collecting Society (C3S) will sich als Alternative zur Musik-Verwertungsgesellschaft GEMA etablieren. Verwertungsgesellschaften verwalten unter anderem die öffentlichen Aufführungsrechte ihrer Mitglieder sowie die Urheberrechtsabgaben, die pauschal als Ausgleich für das private Kopieren urheberrechtlich geschützer Werke dienen. Die C3S ist laut ihrer Selbstdarstellung für Musiker gedacht, die bisherigen Verwertungsgesellschaften wie der GEMA nicht beitreten möchten oder können, ohne ihren bevorzugten Weg der Lizenzierung aufzugeben.

Die angehende Verwertungsgesellschaft Cultural Commons Collecting Society (C3S) ist seit Ende voriger Woche eine eingetragene europäische Genossenschaft. Damit kann sie jetzt auf die per Crowdfunding von knapp 1800 Unterstützern gesammelten 117.000 Euro zugreifen, heißt es im Weblog der Genossenschaft, die als Alternative zur GEMA gedacht ist.

Ab 1. Mai will sie die geplante Technik praktisch umsetzen und Mitarbeiter einstellen. Das Land Nordrhein-Westfalen will die Genossenschaft mit 200.000 Euro bei der Entwicklung einer Softwareplattform fördern, durch die Multimedia-Dateien leichter abgerechnet und freiwillige Zahlungen von Nutzern an die Ersteller von Medieninhalten ermöglichen soll.

Die Ende September 2013 gegründete C3S hat nach eigenen Angaben über 800 Mitglieder. Diese können sich von der Verwertungsgesellschaft vertreten lassen. Nun soll die erste Generalversammlung geplant werden. Nach bisherigen Planungen will sie im Herbst 2015 beim Deutschen Patent- und Markenamt ihre Zulassung als deutsche Verwertungsgesellschaft beantragen. Dafür muss die Gesellschaft nachweisen, dass sie mindestens 3000 Mitglieder hat und auch die technischen Möglichkeiten besitzt, die Rechte dieser Mitglieder wahrzunehmen.

Anders als die GEMA, die den gesamten Werkkatalog der Urheber exklusiv vertritt, will die C3S auch einzelne Werke vertreten. Neben klassischem Urheberrecht will sie zudem alle Creative-Commons-Lizenzverträge unterstützen und so "erstmals Marktgleichheit auch für alternative Lizenzierungskonzepte" schaffen. Die CS3 strebt eine einfachere europaweite Lizenzierung an und will aktuelle Technik einsetzen, zum Beispiel eine automatisierte Playlisten-Übermittlung und automatisiertes Monitoring von Rundfunk- und Online-Kanälen. (anw)