Kältemittel: Neuer Giftstoff in R1234yf gefunden

Das umstrittene Kältemittel für Klimaanlagen R1234yf ist offenbar noch gefährlicher als bisher angenommen. Chemiker der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München haben jetzt nachgewiesen, dass es beim Verbrennen von R1234yf das hochgiftige Carbonylfluorid bildet

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Von
  • Martin Franz

Noch immer wollen einige Hersteller an R1234yf festhalten, darunter auch Opel.

(Bild: Opel)

Das umstrittene Kältemittel für Klimaanlagen R1234yf ist offenbar noch gefährlicher als bisher angenommen. Chemiker der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München haben jetzt nachgewiesen, dass es beim Verbrennen von R1234yf das hochgiftige Carbonylfluorid bildet. Es reizt die Augen, Haut und Atemwege. Wird Carbonylfluorid eingeatmet, kann es schlimmstenfalls die Lungenbläschen verätzen, in den Blutkreislauf eindringen und zum Tod führen.

Bisher war lediglich bekannt, dass bei der Verbrennung von R1234yf der Giftstoff Fluorwasserstoff (Flusssäure) freigesetzt wird. Der jetzt entdeckte Stoff macht 20 Prozent der Brandgase aus und ist noch toxischer, da er leichter in den Körper eindringen kann. „Bisherige Risikoanalysen der Hersteller des neuen Kältemittels haben Carbonylfluorid jedoch ignoriert. Angesichts unserer Ergebnisse regen wir an, die Risiken des Kältemittels R1234yf neu zu bewerten“, sagt Andreas Kornath, Professor für Anorganische Chemie an der LMU München.

(mid) (mfz)