Neues in Xubuntu, Kubuntu, Ubuntu Gnome und Lubuntu 14.04 LTS

Neben dem klassischen Ubuntu mit Unity-Desktop haben auch die Ubuntu-Varianten mit den alternativen Desktops Xfce, KDE, Gnome und LXDE die Version 14.04 veröffentlicht. Ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Mit dem Update von Ubuntu auf die Version 14.04 LTS haben auch die Ubuntu-Varianten aktualisierte Software erhalten: Kernel 3.13, X-Server 1.15, Glibc 2.19, Python 3.4, Firefox 28, Thunderbird 24.4, LibreOffice 4.2.3.

Xubuntu 14.04 verwendet jetzt WhiskerMenu.

(Bild: xubuntu.org)

Nur wenige Änderungen gibt es darüber hinaus in Xubuntu. Xfce 4.12 ist immer noch nicht fertig, daher enthält Xubuntu 14.04 wie schon die Vorversionen eine Mischung von Komponenten aus dem zwei Jahre alten stabilen Xfce 4.10 und der Entwicklerversion 4.11. Xfdesktop und der Fenstermanager Xfwm wurden von 4.10 auf 4.11 aktualisiert, was aber nur kleinere Veränderungen wie eine Benachrichtigung beim Entfernen von externen Datenträgern und dynamische Wallpapers bringt.

Xubuntu verwendet standardäßig nur ein Panel am oberen Bildschirmand; das Xfce-typische Dock fehlt. Das Panel kann jetzt auch die Gtk3-Indikatoren von Unity darstellen. Als Startmenü kommt WhiskerMenu zum Einsatz. LightLocker hat den alten Xscreensaver abgelöst, das neue Mugshot verwaltet die User.

Die Entwickler bezeichnen Xubuntu 14.04 als LTS-Release; allerdings versprechen sie lediglich drei Jahre Updates, während Ubuntu 14.04 LTS (und auch Kubuntu 14.04 LTS) fünf Jahre Support erhalten.

Der überarbeitete Plasma Network Manager in Kubnuntu 14.04.

(Bild: kubuntu.org)

Kubuntu 14.04 LTS verwendet die frisch veröffentlichte KDE Software Collection 4.13. Der Sprung von KDE SC 4.11 auf 4.13 bringt allerdings nur wenige Neuerungen am Desktop selbst: Sowohl die KDE Development Platform als auch die Plasma Workspaces erhalten gegenwärtig nur Bugfixes und kleinere Verbesserungen, da sich die Entwickler bereits auf den Nachfolger KDE Frameworks 5 und die darauf aufsetzende nächste Generation des Plasma Workspace konzentrieren. Auch die Optik des Desktops hat sich gegenüber der Vorversion kaum verändert.

Eine neue semantische Desktop-Suche namens Baloo soll stabiler laufen und weniger Systemressourcen verschlingen als das alte Nepomuk-Framework. Größere Veränderungen gab es an den PIM-Anwendungen Kontact und KMail; bei den anderen KDE-Anwendungen gibt es lediglich kleinere Verbesserungen und Korrekturen. So erhielt der Plasma Network Manager eine überarbeitete Bedienoberfläche. Das neue KDE Connect verbindet den KDE-Desktop mit Android-Smartphones und zeigt Smartphone-Notifications als KDE-Meldung. Standard-Browser in Kubuntu ist jetzt Firefox.

Die Kubuntu-Macher garantieren fünf Jahre Updates und Security-Updates und versprechen, dass sie neuere Versionen von KDE-Software über die PPAs Kubuntu Updates und Kubuntu Backports verfügbar machen wollen. Ob das auch für den vielleicht noch in diesem Jahr anstehenden Sprung auf KDE 5 gilt, lassen sie allerdings offen.

Der Gnome-3.10-Desktop von Ubuntu Gnome 14.04.

(Bild: ubuntugnome.org)

Ubuntu Gnome 14.04 LTS aktualisiert den Desktop auf Gnome 3.10 – die aktuelle Gnome-Version 3.12 hat es nicht mehr in die Distribution geschafft. Nicht alle Gnome-3.10-Programme sind enthalten, einige muss man über das PPA gnome3-team/gnome3 nachinstallieren. Auch bei Ubuntu Gnome bedeutet Long Term Support lediglich drei Jahre Update-Garantie.

Zu den wichtigsten Neuerungen in Gnome 3 gehören eine übersichtlichere Anwendungsübersicht, verbesserte Suche in der Gnome Shell und erste Unterstützung für hoch auflösende Displays. Das neue System-Menü fasst die verschiedenen Status- und Hardware-Kontroll-Menüs im rechten Bereich des oberen Panels in einem Menü zusammen, aus dem heraus sich jetzt auch die Bildschirmhelligkeit einstellen lässt. Viele Gnome-Anwendungen integrieren jetzt ihre Werkzeugleiste in die Titelleiste des Fensters.

Aufgrund eines Bugs zeigt der "Über Ubuntu Gnome"-Dialog noch die Versionsnummer 13.10 an – auf die offenbar zahlreichen Bug-Reports haben die Ubuntu-Gnome-Macher mit einem fettgedruckten "Lest die Release Notes!" geantwortet.

Lubuntu 14.04 LTS

(Bild: lubuntu.net)

Wesentliche Neuerung in Lubuntu 14.04 LTS mit seinem leichtgewichtigen LXDE-Desktop ist die Version 1.2 des Dateimanagers PacmanFM, der jetzt den Inhalt zweier Verzeichnisse nebeneinander darstellen kann. Die Optik des Desktops wurde überarbeitet, Firefox hat Chromium als Default-Browser abgelöst. Der Screensaver LightLocker wird installiert, ist aber standardmäßig nicht aktiv. Auch bei Lubuntu bedeutet LTS lediglich drei Jahre Update-Garantie.

Siehe dazu auch:

(odi)