Hewlett-Packard streicht bis zu 16.000 Stellen mehr

Der Umbau bei Riesen Hewlett-Packard sollte ursprünglich 34.000 Jobs kosten, doch das reicht nicht. Bis zu 16.000 weitere Stellen werden wegfallen. Der Umsatz schrumpft weiter, aber es reicht immer noch für mehr als eine Milliarde Dollar Quartalsgewinn.

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Von
  • dpa

Hewlett-Packard (HP) verschärft seinen Stellenabbau und will bis zu 16.000 weitere Jobs streichen. Damit könnten im Zuge des jahrelangen Umbaus insgesamt 50.000 Arbeitsplätze verschwinden. Die verstärkten Stellenstreichungen seien notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit, erklärte HP zusammen mit den Geschäftszahlen für das vergangene Vierteljahr. In dem Ende April abgeschlossenen zweiten Bilanzquartal sank der Umsatz um ein Prozent auf 27,3 Milliarden Dollar (20 Milliarden Euro). Der Gewinn erreichte 1,27 Milliarden Dollar nach knapp 1,08 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.

Hewlett-Packard hat das Problem, dass die Kernbereiche des Traditionskonzerns – PCs, Drucker und Server – alle durch eine schwierige Phase gehen. Firmenchefin Meg Whitman versucht daher, HP in neue Geschäftsfelder zu bringen. So kehrte Hewlett-Packard wieder in den Tablet-Markt zurück, demnächst will der Konzern ins Geschäft mit dem 3D-Druck einsteigen. Eine Milliarde Dollar soll in den Ausbau von Cloud-Diensten investiert werden.

Der Umbau liege im Plan, betonte Whitman in einer Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen. Aber HP sehe zusätzliche Möglichkeiten, Stellen einzusparen. Zudem gibt es personelle Veränderungen im Sparten-Management. Die frühere eBay-Chefin ist seit Herbst 2011 bei HP. Sie hob hervor, dass die rapiden Umsatzrückgänge gestoppt seien.

Noch bestimmen die traditionellen Sparten das Geschäft. Im PC-Bereich gibt es nach den Einbrüchen des vergangenen Jahres immerhin Zeichen für eine Erholung. Der Umsatz mit Notebooks und Desktop-Rechnern stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7 Prozent auf knapp 8,2 Milliarden Dollar. Dabei legte das Geschäft mit Unternehmen deutlich zu, während die Verbraucher erneut weniger kauften. Der operative Gewinn der Sparte war mit 290 Millionen Dollar erneut verhältnismäßig schmal.

Im Drucker-Geschäft sank der Umsatz zwar um 4 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Aber die Sparte ist mit einem operativen Quartalsgewinn von 1,14 Milliarden Dollar weiterhin hoch profitabel. Das Geschäft mit Servern schrumpfte leicht bei einem operativen Ergebnis von 961 Millionen Dollar.

HP nannte keinen Zeitraum, in dem die zusätzlichen 11.000 bis 16.000 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Das im Mai 2012 beschlossene Umbauprogramm sah bisher den Abbau von 34.000 Jobs innerhalb mehrerer Jahre vor.

Die HP-Aktie sank nachbörslich um 1,5 Prozent. Der Umsatz war unter den Erwartungen der Analysten geblieben, während der Gewinn die Prognosen traf. (anw)