Intel kauft Embedded-Systems-Spezialisten Wind River

Intel ist wieder in Zukauf-Stimmung und will 884 Millionen US-Dollar für den Echtzeit- und Embedded-Betriebssystem-Spezialisten Wind River zahlen.

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Nachdem Intel nun einige Jahre lang Arbeitsplätze abgebaut und Firmenteile abgestoßen hat, ist jetzt – trotz der ausstehenden Milliardenzahlung an die EU – offenbar wieder genug Geld im Portemonnaie für Zukäufe: Rund 884 Millionen US-Dollar will Intel für alle im Umlauf befindlichen Aktien des Embedded-Systems- und Echtzeit-Betriebssystem-Spezialisten Wind River zahlen. Das 1981 in Kalifornien gegründete Unternehmen hat heute rund 1600 Mitarbeiter und ist vor allem durch das Echtzeit-Betriebssystem VxWorks bekannt. Wind River hat in den letzten Jahren aber auch seine Linux-Aktivitäten verstärkt und verkauft beispielsweise Entwicklersysteme für Handys, Smartphones oder Unterhaltungselektronik – auch mit [ticker:121783 Android]. Wind River hat sich selbst durch Zukäufe verstärkt, etwa von FSMLabs (RTLinux) oder Tilcon Software.

Die Stoßrichtung der Wind-River-Übernahme ist klar: Intel will, besonders mit den Prozessoren der Atom-Familie sowie mit Systems-on-Chip (SoCs), in Embedded Systems, Mobilgeräte wie Handys und Smartphones sowie Consumer Electronics und Autos vorstoßen. Zu diesem Zweck will Intel sogar erstmals (Atom-)Prozessoren als IP-Cores zur Fertigung durch Dritte freigeben.

Intel engagiert sich seit Jahren bei der Linux-Entwicklung und hat zuletzt mit Moblin 2 auch an einer speziellen Linux-Version für Netbooks und Mobile Internet Devices (MIDs) mitgearbeitet. Dazu hatte Intel im vergangenen Jahr etwa auch OpenedHand gekauft. (ciw)