Moto X: Motorola gibt Fabrik in Texas nach nur einem Jahr auf

Vergangenes Jahr hatte Motorola stolz verkündet, die Smartphone-Produktion zurück in die USA zu holen. Doch das in Texas gefertigte Moto X verkauft sich nicht gut genug und deswegen wird das Werk nun schließen.

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Von
  • dpa

Motorola schließt seine mit viel Pomp eröffnete US-Fabrik in Texas nach nur einem Jahr. "Wir haben festgestellt, dass der nordamerikanische Markt außerordentlich hart ist", sagte Motorola-Manager Rick Osterloh dem Wall Street Journal am Freitag. Das Werk beschäftigt demnach noch rund 700 Mitarbeiter. Auf dem Höhepunkt Ende 2013 hätten in dem Werk rund 3800 Menschen gearbeitet, hieß es. Es solle nun zum Jahresende schließen.

Das Moto X konnte die Smartphone-Produktion nicht zurück in die USA holen.

(Bild: dpa, Andrew Gombert)

Motorola gehört derzeit noch zu Google und wird gerade an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo verkauft. Die Entscheidung, das Werk in Texas zu schließen, sei aber unabhängig davon getroffen worden, sagte Osterloh.

Die Fabrik war von Motorola und Google vor einem Jahr als ein Leuchtturm-Projekt zur Rückkehr nach Asien abgewanderter Elektronik-Produktion in die USA gefeiert worden. In dem früheren Nokia-Werk in Fort Worth wird das Smartphone Moto X montiert, das Kunden mit der Möglichkeit einer individuellen Anpassung zum Beispiel durch unterschiedliche Gehäuse-Rückseiten überzeugen sollte. Es verkaufte sich jedoch nicht so gut wie gedacht, so dass sich die Montage in den USA nicht rentierte, räumte der für die Produktionskette zuständige Motorola-Manager Mark Randall ein.

Den Marktforschern von Strategic Analytics zufolge habe Motorola im ersten Quartal weltweit rund 900.000 Moto X verkauft. Vergangenes Jahr hatte IHS iSuppli berechnet, dass dessen Produktion in den USA pro Gerät 4 US-Dollar extra kostet. (mho)