Windows-WLAN-Profile verteilen

Ein kleines Windows-Tool überträgt WLAN-Einstellungen vom einen auf den anderen PC, wenn Gäste oder Außendienstler das WLAN mitnutzen wollen.

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Das Einrichten des Gastzugangs wäre leicht, wenn Windows eine bequeme Funktion zum Exportieren und Importieren der WLAN-Einstellungen böte. Das Erzeugen von WLAN-Einstellungen gibt es schon seit einiger Zeit unter XP mit dem Drahtlosnetzwerk-Installationsassistent (Systemsteuerung/Netzwerk- und Internet-Verbindungen/Drahtlosnetzwerkinstallation). Bei Vista steckt er unter "Systemsteuerung/Netzwerkstatus und -aufgaben anzeigen/Eine Verbindung oder ein Netzwerk einrichten/Einen Drahtlosrouter oder -zugriffspunkt einrichten".

Ruft man diese auch als "Windows Connect Now" geläufige Funktion auf, dann fragt sie den gewünschten Funknetznamen nebst weiteren Einstellungen zur Sicherung des WLAN ab (Verschlüsselungstechnik und Passwort) und schreibt das WLAN-Profil sowie ein Setup-Programm auf einen USB-Stick. Den stöpselt man zunächst an einen kompatiblen WLAN-Router, der danach sein Funknetz einstellt. Die Funktion ist bei Routern allerdings eher selten zu finden. Anschließend kommen die Windows-Client-PCs an die Reihe.

Windows XP bietet ebenso wenig wie Vista eine komfortable Möglichkeit, vorhandene WLAN-Profile zu exportieren oder zu importieren.

Leider will dieser Assistent stets das WLAN komplett neu einrichten, vorhandene Profile kann er nicht auf den USB-Stick schreiben. Doch wird man kaum fĂĽr den Besucher sein WLAN neu konfigurieren wollen. Auch der Kommandozeilenbefehl netsh hilft allenfalls unter Vista weiter, wo er WLAN-Parameter bearbeiten kann.

Die vermisste, komfortable Ex- und Import-Funktion liefert ein Windows-Programm namens c't-WLAN-Kloner, das mit Administratorrechten laufen muss. Es zeigt die vorhandenen WLAN-Profile als Liste an, in der Sie das zu exportierende markieren. Besitzt das Notebook mehr als einen WLAN-Adapter, kann man zuvor per Ausklapper die gewünschte Schnittstelle wählen.

Der Kloner nutzt das in Vista ab Werk enthaltene und bei XP mit Service Pack 3 einziehende Native Wifi API. Wer sein XP noch nicht auf SP3 hochgerüstet hat, kann das API nach der fälligen WGA-Echtheitsprüfung auch einzeln installieren. Führen Sie die heruntergeladene Datei nicht gleich aus, sondern speichern Sie sie lokal, damit sie per USB-Stick auch auf weitere Zielrechner wandern kann.

Beim Exportieren erzeugt das Programm eine XML-Datei, deren Name dem WLAN-SSID (Service Set Identifier, Funknetzname) entspricht und die die Endung .wlan trägt, beispielsweise cttest-ea.wlan. Dabei stehen die meisten WLAN-Parameter wie der SSID und die verwendete Authentifizierung (WPA, WPA2) und Verschlüsselung (TKIP, AES) als Klartext in der Datei. Statt des WPA-Passworts legt Windows XP einen Netzwerkschlüssel ab, den die WLAN-Clients direkt verwenden. Bei WEP liegt der Hex-Schlüssel zwar lesbar in der XML-Datei. Da WEP wegen seiner schnellen Knackbarkeit aber mittlerweile als WLAN-Schutz ohnehin unbrauchbar ist, stört das nicht weiter.