Vermittlungsprotokoll

Über die Netzwerktechnik Bonjour können sich Geräte selbstständig im LAN konfigurieren und man kann deren Dienste ohne Kenntnis von IP-Adressen oder Namen finden.

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Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic
Inhaltsverzeichnis

Jedes Mal, wenn ein neues Gerät in ein LAN eingebunden wird, beginnt auch der Konfigurationsreigen von vorn: Drucker einrichten, die Freigaben der übrigen LAN-Stationen eintragen oder auch Musik-, Video- und sonstige Server einbinden. Zieht ein Server mal auf einen anderen PC um, wiederholt sich das Spiel. Den Profi-Administrator, der große Netze betreuen muss, nervt das, den unfreiwilligen Heim-Administrator stellt es vor hohe Hürden.

Beides kann Apples Netzwerkdienst Bonjour ersparen, denn die 2002 zunächst unter dem Namen Rendezvous in Mac OS X 10.2 implementierte Software ermöglicht eine weitgehende Autokonfiguration. Inzwischen hat Apple das System in Bonjour umbenannt und auch für Windows und Linux angepasst; Distributionen wie Suse 10.1 bringen es von Haus aus mit.

Es gibt Bonjour-Implementationen von Dritten – auf manchen Linux-Distributionen wird das viel versprechende Avahi mitgeliefert (z. B. Debian, Fedora oder Ubuntu). Howl, das teilweise auf Apple-Sourcen aufsetzt, und sich zudem auch für Windows kompilieren ließ, wird seit kurzem nicht mehr weiterentwickelt. Im Weiteren gehen wir aber nur auf die Apple-Implementierung ein, weil sie für Mac OS X, Linux und Windows weitgehend einheitlich ist.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie man den Apache-Webserver auf Mac OS X für Bonjour einrichtet und allgemein via Bonjour Dienste im LAN registriert. Damit lässt sich für Server, Chat-Programme oder Multi-User-Textverarbeitungen Bonjour-Komfort simulieren und man kann den Zugriff auf Netzwerk-Geräte erleichtern, die von Haus aus kein Bonjour an Bord haben.