Vermittlungsprotokoll

Seite 2: Hinweisschilder

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Richtet man Apache für Bonjour ein, könnten Unternehmen sämtliche Informationen für neue Kollegen auf Webservern vorhalten und über Bonjour annoncieren, sodass man etwa Adress-Datenbanken, Faxnummern, Formulare und anderes Material ohne langwierige Fragen finden kann. Hat man einmal solche Hinweisschilder im LAN aufgestellt, können die Server durchaus auch IP-Adressen wechseln – Bonjour aktualisiert die Informationen auf der Client-Seite umgehend. Das erspart dem Administrator die Kleinarbeit, jedem einzelnen LAN-Nutzer mitzuteilen, was sich geändert hat und funktioniert zuverlässig.

Teilweise greift Bonjour auf bereits bekannte Techniken zurück, etwa APIPA für die selbstständige Wahl einer eindeutigen IPAdresse – also ohne DHCP-Server. Eine der wesentlichen Neuerungen ist aber, dass bei Bonjour-Geräten die Namensvergabe ohne zentralen DNS abläuft und die Geräte ihre Dienste selbst annoncieren respektive abfragen können. So meldet sich zum Beispiel Apples Musik-Player iTunes als Musik-Server, wenn man die MP3-Sammlung im LAN freigibt und Drucker melden sich im Netzwerk selbstständig – man kann sie auf PCs also ohne Kenntnis ihrer Drucker-IP-Adressen einrichten.

Der Traum der Apple-Entwickler, ein LAN, an das man neue Geräte lediglich anstöpseln muss, erfüllt sich also allmählich. Doch viele Peripheriegeräte, die über einen LAN-Anschluss verfügen, lassen Bonjour vermissen. Sie bringen zwar einen DHCP-Client mit und weil in den meisten LANs ein DHCP-Server aktiv ist, erhalten sie auch eine IP-Adresse, doch anschließend harren sie, dass der Nutzer herausfindet, auf welche IP-Adresse sie hören und mit der Einrichtung fortfährt.

Das ist zum Beispiel bei DSL-Routern oder auch WLAN-Access-Points der Fall; man konfiguriert sie in der Regel über einen Webbrowser. Mit Bonjour ausgestattet, würden die Webbrowser Internet Explorer und Safari sie umgehend in einer Liste aufführen, sodass man ohne Umschweife darauf zugreifen könnte.

Wie man Bonjour in Hardware implementiert, beschreibt Apple zwar, und es gibt auch eine Bonjour-Mailing-Liste, in der Entwickler bei Problemen Hilfestellung finden, aber für ältere Netzwerkgeräte wird es keine Firmware-Updates geben, die die Bonjour-Funktion nachrüsten.

Man kann sich jedoch mit einem PC, auf dem Bonjour bereits eingerichtet ist, und einer wenig beachteten Bonjour-Funktion behelfen: Der PC kann nämlich mit wenig Aufwand auch Dienste anderer Geräte im LAN annoncieren. Das bürdet zwar dem Netzwerk-Administrator etwas Arbeit auf, aber es entlastet sein Gedächtnis und erleichtert LAN-Neulingen die Orientierung.