Vermittlungsprotokoll

Seite 6: Suse sagt Bonjour

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Suse sagt Bonjour

Suse 10.1, das voraussichtlich im Mai in den Handel kommt, bringt bereits eine vollständige Bonjour-Implementation mit. Bei Suse 10 findet sich lediglich der mDNSResponder (mdnsd) im Lieferumfang, aber weder man-Pages noch dns-sd, und ältere Suse-Versionen lassen Bonjour ganz vermissen. Man kann aber das komplette mDNSResponder-Archiv von Apple mit ein wenig Handarbeit einrichten. RPMs gibt es dafür nicht, sodass man die Sourcen [4] kompilieren muss. Nach dem Entpacken des Archivs in ein beliebiges Verzeichnis wechselt man in das UnterVerzeichnis mDNSPosix und startet den Vorgang mit:

make os=linux

Anschließend würde man die Dateien via make install in die zugehörigen Systemverzeichnisse verteilen lassen, aber das scheitert bei der aktuellen Version mDNSResponder 107.5, weil das Makefile ein Start-Skript namens \u201emdns\u201c in den Ordner etc/init.d/ ablegen soll, jedoch nicht findet \u2013 weil es tatsächlich \u201emdnsd\u201c genannt wurde. Man kann das reparieren, indem man in der entsprechenden Zeile des makefile ein \u201ed\u201c ans Ende anfügt:

STARTUPSCRIPTNAME?=mdnsd

Browser-Mauser

Bonjour-Browser mit grafischer Benutzeroberfläche gibt es zwar für Mac OS X reichlich, aber auf anderen Betriebssystemen sind sie noch selten. So zeigt Apples Plug-in für den Internet-Explorer nur Webserver an und fragt übrige Bonjour-Services gar nicht erst ab. Ein Bonjour-Plug-in für Firefox gibt es bisher nicht. Immerhin kann man aber für den Windows Explorer ein Plug-in installieren, der Webserver im LAN anzeigt: den Zeroconf Neighborhood Explorer von STG. Klickt man darin einen Webserver an, reicht der Windows Explorer die URL an den voreingestellten Browser weiter – und das kann dann auch Firefox oder Opera sein.

Wer für Windows oder Linux einen Browser sucht, der alle Bonjour-Services in einem grafischen User-Interface anzeigt, kann auf das Python Bonjour Interface zurückgreifen, braucht aber Swig 1.3 zum Einrichten. Auf Linux-Rechnern, die Apples Bonjour-Version an Bord haben, kann man inzwischen Konqueror als Bonjour-Browser nutzen, indem man in der Adresszeile mdns:/ eingibt. Konqueror wie auch die meisten anderen Bonjour-Browser, löst die URLs jedoch nicht auf, sondern führt lediglich Teile der mDNSInformationen zu einem bestimmten Dienst oder Server auf (Protokoll, Port, IP-Adresse und dergleichen).

(rek)