Silk-Road-Guthaben: USA versteigern 30.000 Bitcoins

Das Guthaben des Drogenumschlagplatzes Silk Road kommt nun unter den Hammer – fast 30.000 Bitcoins mit einem gegenwärtigen Wert von 13 Millionen US-Dollar. Doch die US-Strafverfolger haben noch viel mehr Bitcoins einkassiert.

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Von
  • Torsten Kleinz

Jede Menge Bitcoins zu versteigern

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Ein halbes Jahr nachdem US-Behörden die Guthaben des Drogenmarktplatzes Silk Road offiziell beschlagnahmt haben, kommen die Bitcoins unter den Hammer. Der US Marshal Service hat eine Versteigerung angekündigt, bei der insgesamt 29.656 Bitcoins unter den Hammer kommen.

Die US-Bundespolizei FBI hatte den Drogenmarktplatz im Oktober 2013 vom Netz genommen und dessen Betreiber Ross William Ulbricht, auch bekannt als „Dread Pirate Roberts“, verhaftet. Während Ulbricht noch auf seinen Prozess wartet, haben die US-Behörden bereits entschieden, dass die auf den beschlagnahmten Servern befindliche virtuelle Währung aus illegalen Geschäften stammte. Ein Silk Road-Händler hatte gegen die Beschlagnahme rechtliche Schritte angekündigt, weil er auf dem Marktplatz nur legale Geschäfte getätigt hatte.

Bitcoin, die digitale Währung

Die virtuelle Währung Bitcoin auf dem Weg ins reale Leben: An speziellen Börsen kann man Bitcoins kaufen und verkaufen, diverse Online-Händler und Läden akzeptieren Bitcoins als Zahlungsmittel, erste Bitcoin-Geldautomaten werden aufgestellt.

Die Coins werden bei der Auktion wie Sachwerte behandelt, die bei einer Drogenrazzia beschlagnahmt wurden. Die US-Regierung umgeht so die kritische Frage, ob Bitcoins eine legale Währung sind. „Der US Marshal Service macht keine Aussagen und gibt keine Garantien bezüglich Bitcoin“, heißt es auf der Auktionsseite. Die Coins einfach bei einer der verbliebenen Bitcoin-Börsen einzutauschen schien ebenfalls nicht opportun, da US-Behörden nach Medienberichten derzeit ermitteln, inwieweit diese Börsen in die illegalen Geschäfte auf Silk Road verstrickt waren.

Die beschlagnahmten Bitcoins kommen nun in Tranchen von 3000 Bitcoins unter den Hammer. Spaßbieter haben keine Chance: Wer sich zur Auktion anmeldet, muss nicht nur seine Identität nachweisen, sondern zusätzlich 200.000 US-Dollar bei einer US-Bank hinterlegen. Ausdrücklich ausgeschlossen sind Bieter, die in den Handel auf Silk Road involviert waren. Die Bieterregistrierung beginnt kommende Woche, am 27. Juni geht die Auktion selbst über die Bühne.

Waren die Bitcoins im Januar noch umgerechnet 19 Millionen Euro wert, sind es nach aktuellem Kurs noch etwas mehr als 13 Millionen Euro. Nachdem die Auktion bekannt wurde, stürzte der Bitcoin-Kurs beim Anbieter Coindex von 650 US- Dollar auf 580 US-Dollar ab, steigt seitdem aber wieder. Die Strafverfolger könnten von künftigen Kursgewinnen profitieren: Sie besitzen noch 144.336 Bitcoins, die sie auf den privaten Rechnern des Silk Road-Betreibers beschlagnahmt hatten. (mho)