Ganz alltÀglich

Auf dem Markt und im richtigen Leben ist dieser Golf aus Korea durchaus trittsicher. Wir haben drei Monate lang im Alltagsbetrieb ausprobiert, ob man auch mit der sportlichen Version Pro_Cee‘d GT gut vorankommt

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Der Kia Pro_Cee`d GT ist ein Kompakter mit Ambitionen.
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Henry Dinger
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MĂŒnchen, 30. Juni 2014 – Der gewöhnliche Name in einer ungewöhnlichen Schreibweise – "Pro_Cee‘d" wie "vorangehen", "weitermachen" oder schlicht "handeln" – lĂ€sst einen möglicherweise geistig kurz stolpern, auf dem Markt und im richtigen Leben ist dieses Kompakt-Auto von Kia aber durchaus trittsicher. Wir haben ausprobiert, ob man auch mit der sportlichen Version Pro_Cee‘d GT gut vorankommt. Das ist so etwas wie ein dreitĂŒriger Golf GTI aus Korea.

204 PS hinter der Tigernase geben dem Fahrer Selbstbewusstsein. Auf der Autobahn ist der GT ein gefĂ€hrlicher Gegner, in der Spitze sind locker ĂŒber 230 km/h drin. Schwer begreiflich fĂŒr manche Audi-Diesel-Fahrer. Das gleißende Tagfahrlicht aus den quadratischen EiswĂŒrfel-Leuchten in der FrontschĂŒrze sollten solche als Spurverlassens-Warner der anderen Art aber durchaus ernst nehmen.

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Der Kia Pro_Cee`d GT ist ein Kompakter mit Ambitionen.

Doch ist die hohe Spitze schnellste Serien-Kia, den es zur Zeit gibt, nur die HĂ€lfte vom Spaß. Auf gewundenen Straßen darf er spurten, die VorderrĂ€der leicht untersteuernd in den Asphalt der Kurven krallen und mit Schmackes wieder rausbeschleunigen. Der 1,6-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und Twin-Scroll-Turbolader kommt von unten raus zwar ein bisschen verhalten, aber ab 1500 Touren dreht er so quirlig hoch, dass es eine Art hat.

Das Sportfahrwerk ist fĂŒr schnellen Kurven richtig ausgelegt, Querrillen dringen dafĂŒr deutlicher an den Popo als bei anderen Kompakten. Dass der GT trotzdem nicht nur auf Dynamik hin entwickelt wurde, spĂŒrt man an der Lenkung. FĂŒr den Alltag ist sie ausreichend, fĂŒr noch freudvollere Fahrdynamik sollte sie aber noch direkter sein und mehr GefĂŒhl fĂŒr die Straße vermitteln. Am leichtgĂ€ngigen Getriebe gibt es wenig auszusetzen, die GĂ€nge rasten knackig in die gewĂŒnschte Position und auch nach mehreren Tausend Kilometern ist man als Automatik-Fan von dieser Schaltung nicht genervt.