Series 40 und Asha: Microsoft stampft Nokias Handysparte ein

Alle Kraft für Windows Phone: Nach dem Aus für das Android-Experiment Nokia X verabschiedet sich Microsoft auch von Series-40-Handys und der Asha-Familie. Von Nokia bleibt nur ein trauriger Rest.

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Nach der Übernahme von Nokias Gerätesparte konzentriert sich Microsoft ganz auf Windows Phone und stellt die Produktion von Einfachhandys sowie der Asha-Familie ein. Auch einige Dienste sollen eingestellt oder verkauft werden. Das geht laut verschiedenen Medienberichten aus einem internen Memo von Jo Harlow hervor. Die mit Nokia übernommene Managerin leitet den Handybereich in der von Ex-Nokia-CEO Stephen Elop geführten Gerätesparte bei Microsoft.

Elop und sein CEO Satya Nadella hatten zur Ankündigung, dass tausende Nokia-Mitarbeiter ihren Job verlieren werden, schon den Abschied vom Android-Projekt Nokia X angekündigt. Wie Harlow nun an ihre Mitarbeiter schreibt, werden auch Entwicklung und Produktion von Einfachhandys und Ashas ab sofort in einen "Wartungsmodus" geschaltet. Das heißt, es wird keine Neuentwicklungen mehr geben, bis Dienste und Support in anderthalb Jahren komplett eingestellt werden.

Legende Nokia (18 Bilder)

Das erste Nokia

Das Nokia 1011 ist das erste GSM-Handy der Finnen, es kam 1992 auf den Markt.
(Bild: Nokia)

Für einzelne Dienste sucht Microsoft unterdessen nach Interessenten, zum Beispiel den Handybrowser Xpress. "Wir erwägen strategische Optionen für den Xpress Browser, um eine Fortführung des Dienstes außerhalb von Microsoft zu ermöglichen", wird Harlow zitiert. Auch der Musikstreamingdienst Nokia Mix Radio könnte verkauft werden. Laut einem Bericht von The Verge gibt es bereits Gespräche mit Interessenten.

Damit ist klar, dass sich Nadella ausschließlich für die Möglichkeiten interessiert, die Windows-Smartphones und -Tablets für seine Vision von "Mobile & Cloud First" eröffnen. Für Steve Ballmer, der den Nokia-Deal kurz vor seinem Abgang durchgedrückt hatte, und seinen Erfüllungsgehilfe Stephen Elop war die Handysparte noch das Fundament ihrer Idee der "nächsten Milliarde" Menschen, die Microsoft als Gerätehersteller ins Netz holt. Ballmers Nachfolger hat offenbar andere Pläne. Vom ehemals stolzen Handymarktführer bleibt nur ein trauriger Rest. (vbr)