Praxistipp: Farbräume mit Photoshop darstellen

Farbraumdarstellungen in drei- oder zweidimensionaler Form verraten viel darüber, welche Farbqualität man überhaupt von einem Gerät erwarten kann und welche Farben eventuell bei der Konvertierung von einem Farbraum in einen anderen abgeschnitten werden.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Ralph Altmann
Inhaltsverzeichnis

Üblicherweise wird der vom ICC-Profil beschriebene Farbraum in einem Koordinatensystem eines ausreichend großen Referenzfarbsystems dargestellt. Gern genommen wird das Lab-System, exakter CIE-L*a*b*, das auch bei Profilumrechnungen als Referenzsystem dient. Es enthält alle sichtbaren Farben. Für die Darstellung sind in der Regel spezielle Programme notwendig.

Empfehlenswert ist die Webseite ICCView, auf der man 3D-Ansichten interaktiv berechnen, eigene Profile hochladen und mit anderen Profilen vergleichen kann. Die beiden 3D-Darstellungen auf dieser Seite stammen von dieser Quelle. Nachteil dieser und anderer (auch professioneller) Programme ist, dass man nicht sicher sein kann, ob die Darstellungen auf denselben mathematischen Umrechnungen beruhen, die das eigene Programm verwendet. Ideal wäre es, wenn die Farbraumdarstellung direkt in dem Programm vorgenommen werden könnte, mit dem man auch sonst arbeitet.

Unser Farbraum-Testbild (hier nur als RGB-JPEG) umfasst alle sichbaren Farben, Sie können es unter dem angegebenen Link als Lab-TIFF downloaden.

In Photoshop ist dies möglich. Es bietet zwar auch keine extra Funktion dafür, kann jedoch Lab-Bilder bearbeiten und sogenannte Out-of-Gamut-Farben (Farben außerhalb des Zielfarbraums) markieren. Das sind die Grundvoraussetzungen, alles Weitere ist in unserem speziellen Farbraumtestbild (Download als TIFF-Datei im ZIP-Archiv) enthalten, das nebenstehende Abbildung zeigt.

Die Lab- Helligkeit (L*) lässt sich beliebig verändern, was die Schnittebene durch den Farbraum entsprechend verschiebt. Auch Vergleiche mehrerer Farbräume sind möglich. Laden Sie das Farbraumtestbild in Photoshop, definieren Sie eine Proof-Bedingung (z.B. sRGB oder ein Druckerprofil) und schalten per Umschalt+Strg+Y die Farbumfang-Warnung ein. Nun werden alle Farben, die im Proof-Farbraum nicht darstellbar sind, grau abgedeckt. Als Renderpriorität sollte „Absolut farbmetrisch“ gewählt werden, nur dann wird der Zielfarbraum exakt dargestellt. Mit anderen Renderprioritäten erfolgt unter anderem eine Anpassung von Schwarz- und Weißpunkt, was den Farbraum etwas verformt.