Stiftung Warentest: Ticket-Apps noch nicht ausgereift

Bei einer Untersuchung von 16 Smartphone-Programmen zum Erwerb von Fahrkarten für ÖPNV und Fernverkehr kamen die Warentester zu einem eher ernüchternden Ergebnis.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 70 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die Stiftung Warentest hat mehr als ein Dutzend Ticket-Apps der deutschen Verkehrsunternehmen für iOS und Android unter die Lupe genommen und die Anbieter dabei kritisiert. Zwar funktioniere der Ticketkauf in der Praxis mittlerweile "oft recht gut". Das Angebot selbst sei aber insgesamt "ziemlich bescheiden". So gebe es keine Abos und häufig keine Mehrfachkarten, die sich per Smartphone erwerben lassen. Der Nutzer müsse sich zudem meistens den für ihn günstigsten Tarif selbst suchen.

Kritik gab es auch an der Installation der Programme, die "oft umständlich" sei. Die Warentester stellten einige Abstürze fest. "Alles in allem ein eher mittelmäßiger Service", urteilen sie. Neben Apps lokaler Verkehrsunternehmen wurden bei dem Test auch überregionale Angebote wie die Navigator-App der Deutschen Bahn und der Check-In-Dienst Touch&Travel für ticketloses Reisen geprüft. Der Navigator bekam beim Kauf von Bahntickets ein "befriedigend". Touch&Travel wurde kritisiert, weil die App stets eine aufmerksame Nutzung mit An- und Abmelden verlangt – was allerdings ihr Grundprinzip ist.

Touch&Travel von einer Bahntochter gehörte zu den getesteten Apps.

(Bild: Hersteller)

Gesamtsieger unter den Apps, die Verkehrsräume wie Köln, Frankfurt, Dresden, München, Berlin und Düsseldorf abdecken, waren der MVV Companion aus München und der erwähnte DB Navigator. Letzterer glänzt laut den Warentestern mit einem umfangreichen Informationsangebot.

Gelobt wurde auch der erste Schritt zur Vernetzung der ÖPNV-Apps: Das "Handyticket Deutschland". Hier bemängelten die Tester allerdings, dass manche Betreiber neben der hauseigenen App auch noch die spezielle Handyticket-Anwendung fordert. (bsc)