Bewährte Tugenden

Die Modellüberarbeitung des Anfang 2010 herausgekommenen VW Touareg der zweiten Generation ist eigentlich reine Routine und wird nichts grundsätzlich ändern. Wir haben ihn dennoch einmal ausprobiert

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Der überarbeitete VW Touareg ist an der geänderten Frontschürze erkennbar.
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München, 17. September 2014 – Die Modellüberarbeitung des Anfang 2010 herausgekommenen VW Touareg der zweiten Generation ist eigentlich reine Routine und wird nichts grundsätzlich ändern. Wir haben ihn dennoch ausprobiert und waren nicht überrascht über die weiterhin hohe Souveränität dieses SUV.

Sichtbar ist die geänderte Schürze, in deren Kühllufteinlauf schräg stehende Streben und mehr Chromlamellen mehr optische Breite schaffen sollen. Mehr Chrom ist jetzt auch. Neu gestaltet wurden auch die Bi-Xenonscheinwerfer, die nun serienmäßig montiert werden. Am Heck wurde das Innere der Leuchten geändert. Tagsüber ist das subliminal.

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Der überarbeitete VW Touareg ist an der geänderten Frontschürze erkennbar.

Den Touareg gibt es auch im neuen Modelljahr in Deutschland entweder mit einem von zwei V6-Dieseln, einem V8-Selbstzünder oder als Benzinhybrid-Modell. Etwa 90 von 100 Touareg werden in Europa mit V6-Diesel bestellt, mehrheitlich in der stärkeren Version. Beide Varianten des V6 sind nun mit einem SCR-Katalysator und Harnstoffeinspritzung stickoxidreduziert. Der stärkere der beiden, der auch den Testwagen antreibt, konnte so von 245 auf 262 PS gebracht, sein Drehmoment von 550 auf 580 Nm gesteigert werden. Nur, dass man jetzt halt AdBlue zutanken muss. Er schiebt schon ab niedriger Drehzahl und beschleunigt das 2,2 Tonnen schwere SUV in 7,3 Sekunden auf Tempo 100, zwei Zehntel weniger als beim Golf GTD, und erreicht immerhin 225 km/h Spitze. Der Selbstzünder gibt sich jederzeit geschmeidig, aber zu keiner Zeit aufdringlich. Die serienmäßige Achtgang-Automatik wechselt bei Vollgas ihre Stufen mit einem sanften Rucken, bei normaler Fahrt ist sie nicht zu spüren.

Sparsamer laut Datenblatt sind alle Motorisierungen geworden, Volkswagen sagt, dank Feinschliff an der Karosserie und einer neu programmierten Stopp-Start-Funktion. Sie schaltet den Motor nun schon im Ausrollen bei unter sieben km/h ab. Hinzu kommt eine so genannte Segelfunktion, bei der der Motor automatisch vom Getriebe getrennt werden kann, um die Ausrollphasen verlängern zu können. Die 262-PS-Ausführung soll so nun 6,6 Liter verbrauchen, der etwas schwächere Vorgänger nahm sich 7,2 Liter. Wir haben trotz zurückhaltender Fahrweise um die acht Liter am Bordcomputer abgelesen, der zweistellige Bereich bleibt immer noch leicht erreichbar.