EMC-Forum: EMC ruft zur Transformation auf

Unter dem Motto "Redefine" trafen sich in der Mainzer Rheingoldhalle rund 1000 EMC-Partner und -Kunden zum jährlichen EMC Forum. Dabei gab es vor allem den Aufruf an die Kunden zu hören, dass sie ihre Infrastrukturen transformieren sollten.

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Mobile, Cloud, Social und Big Data, verschmolzen zur "dritten Platform", zwingen die IT-Abteilungen von Unternehmen zum Umdenken, zum Transformieren ihrer IT-Infrastruktur und Geschäftsprozesse. Die IT müsse schneller, schlanker, agiler und billiger werden, um das Geschäft optimal zu unterstützen und hier sei EMC der optimale Begleiter – so lässt sich die wenig überraschende, vom gesamten EMC-Managemernt gebetsmühlenartig wiederholte Grundnachricht des diesjährigen EMC-Forum zusammenfassen.

"Schon nächstes Jahr Produkte mit DSSD-Technologie", Thomas Meinel, Direktor Business Development XtremeIO, EMC Deutschland

(Bild: Rüdiger)

Eine Produkt-News gab es dann doch: Nach dem Aufkauf von DSSD sollen im nächsten Jahr erste Entwicklungen mit der Technologie des Herstellers auf den Markt kommen. Das Start-up um Sun-Gründer Andreas von Bechtolsheim integriert Flash-Technologien direkt in den I/O-Stack des Servers, was, so Thomas Meinel, Direktor Business Development Xtreme IO, neue, leistungsfähigere Hadoop-Architekturen ohne den teuren DRAM-Speicher ermöglichen könnte.

Neues gab es auch von einigen EMC-Partnern: So plant Lenovo in einem Jahr unter dem Label "The Lenovo Experience" eigene Cloud-Services. Mit der Speichertechnik von EMC will das Unternehmen die von IBM aufgekauften x86-Server in Vplex-Architekturen eng verzahnen, außerdem ist ein Vertiefen der wegen Iomega initiierten OEM-Partnerschaft geplant. Indirekt hat EMC so neben dem Hybrid-Dienst vCloud Air einen weiteren Fuß im Cloud-Provisioning-Geschäft. Und auch Vodafone präsentierte sich auf dem Forum als neuer Anbieter von IaaS-Diensten, die sie deutschen Kunden von zwei redundanten Rechenzentren in Rüsselsheim und Frankfurt aus anbieten.

Im Übrigen untermauerten Zahlen, die die deutsche Geschäftsführerin Sabine Bendiek präsentierte, aus der jährlichen EMC-Umfrage unter den Besuchern des Forums den disruptiven Einfluss der "dritten Plattform": 52 Prozent der Befragten meinten, die Fachabteilungen in ihrem Unternehmen beschafften IT-Güter vorbei an der zentralen IT – meist wohl, weil die hauseigene IT nicht schnell genug entsprechende Lösungen kreieren kann. 58 Prozent halten Technologien der dritten Plattform, 64 Prozent einen möglichst hohen IT-Automatisierungsgrad für entscheidend für den zukünftigen Erfolg ihres Unternehmens. Dennoch benennen 53 Prozent der Befragten als IT-Prioritäten noch immer Kosteneinsparung, erst danach kommen das Optimieren der Kundenzufriedenheit (46 Prozent), neue Produkte (35 Prozent) oder das Gewinnen neuer Kunden (35 Prozent).

Adrian McDonald, President EMEA des Storage-Weltmarktführers, hatte einige Beispiele für den disruptiven Einfluss auf Lager: GE, inzwischen an EMCs Softwaretochter Pivotal beteiligt, werde seine Flugzeugmotoren künftig stundenweise verleihen statt verbauen, was sich besser rechne. Der Einzelhändler Marks & Spencer habe dagegen den Trend der Zeit erst verschlafen und dann falsch investiert (in Public Cloud), was den Börsenkurs innerhalb kurzer Zeit halbiert habe.

Transformationswilligen Kunden will EMC mit kürzlich ins Portfolio aufgenommenen Transformationsservices und -beratungen helfen, so Heiko Wächtersbach, Senior Director Global Service Lead bei EMC Deutschland. Sie machen aber heute erst 5 Prozent des gesamten Beratungs- und Servicegeschäfts aus (die vCloud Air-Services laufen separat). Die Deutschen, so klang es immer wieder durch, hingen eben bei der Transformation generell hinterher. Ob das eher ein Vor- oder ein Nachteil ist, wird sich wohl erst zeigen, wenn die gerade entbrennenden Debatten über das gesellschaftlich Erwünschte und Erlaubte etwa im Bereich Datenanalyse zu Resultaten geführt haben. (fo)