Geschäftswagentüchtig

Audi hat die A6-Reihe gründlich überarbeitet und vor allem technisch auf Vordermann gebracht. Neu ist ein 1,8-Liter-Basismotor mit 190 PS, den wir ebenso schon gefahren haben wie das auf 320 PS erstarkte Dreiliter-Diesel-Drehmomentmonster

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Audi hat die aktuelle A6-Reihe für die zweite Lebenshälfte fit gemacht
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Henry Dinger
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Dresden, 23. Oktober 2014 – Audi hat die A6-Reihe gründlich überarbeitet. Die meisten Antriebe sind stärker geworden, drei Ottomotoren von 190 bis 333 PS und fünf Diesel von 150 bis 320 PS stehen für den A6 bereit, darunter sind drei besonders sparsame "ultra"-Modelle. Hinzu kommen ein "competition"-Sondermodell vom 3.0 TDI mit 326 PS und die auf 450 PS erstarkten S6 und S6 Avant. Der Über-Kombi RS 6 Avant wurde nur optisch erneuert, an seiner Leistung von 560 PS änderte sich nichts. Die Hybridversion wurde gestrichen, ein Plug-in-System wie im Audi A3 e-tron kommt vermutlich mit der A6-Neuauflage im Jahr 2017. Zu Details wollte sich Audi auf unsere Nachfrage hin nicht äußern.

Neuer Einstiegsmotor für den A6 ist ab November ein 1.8 TFSI mit 190 PS, der den zehn PS schwächeren 2.0 TFSI ersetzt. In Verbindung mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe arbeitet er leise und laufruhig, will jedoch auf Drehzahl gehalten werden, um richtig kräftig abzuziehen. Da die Schaltung knackig und exakt agiert, ist der Wagen eine Empfehlung wert. In 7,9 Sekunden schafft der Basismotor die Ingolstädter Karosse auf Tempo 100 und lässt sie bis zu 233 km/h schnell rennen – für den Alltag reicht das völlig aus. Wer mag, kann auch ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe namens S-tronic bestellen, das die stufenlose multitronic endlich in den Ruhestand versetzt.

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Audi hat den A6 für die zweite Lebenshälfte fit gemacht.

Am häufigsten wird für den A6 der 2.0 TDI bestellt, er ist beliebt bei Flottenkunden. Es gibt ihn nun mit 150 und mit 190 PS. Doch der geheime Traum der Dienstreisenden dürfte der Dreiliter-TDI sein, dessen Topversion nun 320 statt 313 PS auf den Allradantrieb quattro schickt. Seine 650 Nm Drehmoment lassen das Dieselmonster beeindruckend geschmeidig mit scheinbar nie enden wollendem Vortriebswillen bewegen. Vor allem auf kurvigen Landstraßen spielen die direkte Lenkung und der Allradantrieb ihre Trümpfe aus und bringen den A6 mit stoischer Neutralität durch schnelle Kurven. Der Motor ist stets an einen Achtstufen-Wandlerautomaten gekoppelt, der seine Gänge automatisch ruckfrei sortiert, aber auch mit Lenkradwippen geschaltet werden kann.

Trotz aller Kraft vermittelt der stärkste TDI stets das Gefühl, in einer noblen Business-Limousine zu sitzen. Die Luftfederung lässt sich, ebenso wie Gasannahme, Schaltpunkte und Lenkung, auf Tastendruck zwischen komfortabel und dynamisch einstellen. Im Komfortmodus ist die Federung spürbar weicher, ohne allerdings Querrillen gänzlich von den Fahrgästen fernzuhalten.