Apple legt Streit mit insolventem Saphir-Lieferanten bei

GT Advanced Technologies und der iPhone-Hersteller einigen sich. Apple erhält seinen 439 Millionen US-Dollar schweren Kredit zurückbezahlt, erwägt aber auch, weiter mit dem Lieferanten zu arbeiten.

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Apple hat den Streit um Hunderte Millionen US-Dollar mit seinem pleitegegangenen Lieferanten von kratzfestem Saphir für seine Geräte offiziell beigelegt. Die US-Firma GT Advanced Technologies (GTAT) wird das verbliebene Saphir sowie gut 2000 Schmelzöfen verkaufen, um Apple die investierten 439 Millionen Dollar zurückzuzahlen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Vereinbarung hervorgeht. Der Prozess soll über vier Jahre laufen.

GTAT sollte laut Medienberichten Saphir für iPhone-Displays liefern. Apple habe sich jedoch wegen Problemen mit dem Material bei seinem aktuellen iPhone 6 wieder für normales Spezialglas, vermutlich vom langjährigen Lieferanten Corning, entschieden.

Saphir-Block, wie ihn GTAT produzierte.

(Bild: Hersteller)

Apple bestätigte, dass sich die Erwartungen an Saphir bislang nicht erfüllt hätten. Das Unternehmen habe gemeinsam mit GTAT hohe Anstrengungen in einen Fertigungsprozess gesteckt, der noch nicht reif für die Produktion sei, sagte eine Sprecherin dem Technologieblog Recode. GTAT will die Fabrik im US-Bundesstaat Arizona auflösen, darf aber sein geistiges Eigentum behalten. Die Firma will nun nur noch Öfen verkaufen, nicht aber selbst Saphir produzieren. Apple ist der Vereinbarung zufolge aber weiter an der Technik interessiert. Zudem erwägt der Konzern, die Fabrik in Mesa für anderweitige Zwecke zu nutzen.

Saphir gilt als besonders kratzfest. Es wird deshalb für die Fingerabdruck-Sensoren in Apples iPhones sowie zum Schutz der Kamera der Smartphones genutzt. Auch bei einigen Modellen der für kommendes Jahr erwarteten Apple-Uhr soll es zum Einsatz kommen. Das iPhone 6 bekam laut Medienberichten aber keine Displays mit Saphirschutz, weil sich das Material als zu brüchig erwiesen habe. (bsc)