Toyotas Fuel-Cell-Vehicle (FCV) bekommt Namen, Verkaufsdatum und Preisschild

Zukunft heißt Mirai

Toyota hat die technischen Daten, Bilder des Innenraums und den Namen seines Brennstoffzellenautos veröffentlicht: Es heißt Mirai, was im Japanischen „Zukunft“ bedeutet. Das Auto mit Wasserstoff als Energieträger hat einen Elektromotor mit 114 kW (153 PS) Leistung und einem Drehmoment von 335 Nm

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  • Christoph M. Schwarzer
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Tokio, 18. November 2014 – Toyota hat die technischen Daten, Bilder des Innenraums und den Namen seines Brennstoffzellenautos veröffentlicht: Es heißt Mirai, was im Japanischen „Zukunft“ bedeutet. Das künftige Auto einer Gesellschaft, die verstärkt Wasserstoff als Energieträger nutzt, hat einen Elektromotor mit 114 kW (153 PS) Leistung und einem Drehmoment von 335 Nm. Damit soll die viersitzige Limousine mit einem Gewicht von 1850 Kilogramm in 9,6 Sekunden auf 100 km/h spurten. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 111 Meilen pro Stunde angegeben, was knapp 180 km/h entspricht. In Japan beginnt der Verkauf am 15. Dezember, in Europa ab Sommer 2015.

Die Reichweite beträgt im optimistischen japanischen Fahrzyklus JC08 650 Kilometer. Wir gehen beim von Toyota veröffentlichten Tankvolumen von fünf Kilogramm von rund 400 Kilometern auf deutschen Autobahnen aus, weil ein von Hyundai zur Verfügung gestellter iX35 FCEV („Fuel Cell Electric Vehicle“), den wir jüngst fuhren, mit sehr großer Stirnfläche dort auf 1,3 kg / 100 km Verbrauch kam. Wegen der Limousinenform sowie dem vollverkleideten und glatten Unterboden des Mirai dürfte der Wasserstoff-Konsum etwas unter diesem Wert liegen. Das Befüllen des Tanks soll maximal drei Minuten dauern.

Ein interessantes Detail ist der Chademo-Stecker im Kofferraum, der in einem Firmenvideo an der Stelle 1‘14“ zu sehen ist. Hierüber kann der Mirai als Notstromaggregat mit einer Leistung von bis zu neun Kilowatt arbeiten – ein Faktor, der im von der Tsunami-Katastrophe schockierten Japan wichtig ist. Die Brennstoffzelle funktioniert allerdings nicht in beide Richtungen; die Idee, durch selbst erzeugten überschüssigen Strom Wasserstoff produzieren zu können und eine Art fahrenden Speicher zu haben, ist so noch nicht umsetzbar.

Kleiner Anfang, langfristige strategische Planung

Toyota kommuniziert Japan-typisch bescheiden. Man fängt klein an und macht das transparent: 2015 sollen 400 Exemplare für den heimischen Markt produziert werden. Bis 2017 sollen in den USA mehr als 3000 Mirai verkauft sein. Für den europäischen Markt, also vorwiegend Großbritannien und Deutschland, sind bis 2016 lediglich 50 bis 100 Autos per anno vorgesehen.