Urheberrechtsstreit um Zifferblätter von Smartwatches
Bekannte Marken wie IWC, Omega oder Tissot gehen gegen Websites vor, auf denen herunterladbare Zifferblattdarstellungen für Android Wear angeboten werden. Apple hatte schon mit ähnlichen Problemen unter iOS zu kämpfen.
Apples Computeruhr Apple Watch.
(Bild: Apple)
Mehrere Produzenten teurer Zeitmesser haben anwaltliche Unterlassungsschreiben an die Betreiber von Websites geschickt, die herunterladbare Zifferblattdesigns für Smartwatch-Geräte mit Android-Wear-Betriebssystem angeboten haben. Wie TorrentFreak meldet, sind IWC, Panerai, Omega, Fossil, Armani, Michael Kors, Tissot, Certina, Swatch und Flik Flak tätig geworden.
Die Unternehmen berufen sich dabei auf registrierte Markennamen, das Urheberrecht sowie ihre Rechte am Design. Betroffenen Websites werde jeweils nur ein Tag Zeit gegeben, die Inhalte zu entfernen, hieß es. Der Betreiber eines der Angebote sagte, man nehme die Vorwürfe ernst und reagiere gegebenenfalls innerhalb von Stunden. Selbst wenn die von Freiwilligen produzierten digitalen Ziffernblätter "ein hohes künstlerisches Talent ihrer Gestalter" zeigten, erkenne man an, dass die Besitzer von Urheberrechten diese verteidigen müssten.
Apple, wo man im Frühjahr 2015 selbst eine eigene Computeruhr namens Apple Watch auf den Markt bringen will, kennt das Problem mit den Uhrendesigns. Im Jahr 2012 soll der Konzern angeblich eine niedrig zweistellige Millionsumme gezahlt haben, weil er in iOS die Optik der bekannten Bahnhofsuhr der Schweizer Bundesbahnen (SBB) übernommen hatte. Entsprechend ist davon auszugehen, dass die mitgelieferten Ziffernblätter bei der Apple Watch allesamt lizenziert und/oder komplett selbstgestaltet sind.
Das Design der Bahnhofsuhr war unterdessen auch auf Plattformen für Android-Wear-Ziffernblätter zu finden – für die Moto360 von Motorola. Die Firma dahinter, Mondaine, soll laut TorrentFreak ebenfalls Unterlassungsschreiben verschickt haben. (bsc)
