Festplatten mit 100 TByte sollen 2025 erhältlich sein

Die Techniken SMR, HAMR, BPM und HDMR sollen die Datendichte auf Magnetscheiben auf rund 10 Terabit pro Quadratzoll steigern. Erste Platten mit SMR liefern die Hersteller bereits aus.

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Branchenverband stellt 100-TByte-Festplatten für 2025 in Aussicht

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Lange Zeit wuchs die Kapazität klasischer Festplatten mit Magnetscheiben gemächlich. Eine Weile lang verharrten 3,5-Zoll-Laufwerke bei maximal 4 TByte. In diesem Jahr allerdings überschlugen sich die Festplattenhersteller mit Ankündigungen. HGST liefert seit einiger Zeit seine Helium-gefüllte 6-TByte-Platte aus, die 8- und 10-TByte-Modelle bekommen jedoch erst wenige Pilotkunden. Bei der 10-TByte-Version kommt erstmals Shingled Magnetic Recording (SMR) zum Einsatz – eine Technik, die beim (Über)schreiben von Daten recht gemächlich vorgeht; SMR-Festplatten sind deshalb eher für Cloud-Datengräber oder Cold Storage geeignet. Auch Seagate setzt bei seiner 8-TByte-Festplatte auf SMR, die Platte ist jedoch mit normaler Luft gefüllt.

Der Branchenverband Advanced Storage Technology Consortium (ASTC) hat nun kommentarlos eine Grafik veröffentlicht, auf der sich die bis zum Jahr 2025 geplanten neuen Techniken und die daraus folgenden Datendichten versammeln. Ausgehend von 10-TByte-Platten und einer Datendichte von 1 TBit pro Quadratzoll soll die Datendichte bis 2025 auf 10 TBit pro Quadratzoll ansteigen – mithin eine Verzehnfachung der Festplattenkapazität auf dann rund 100 TByte.

2017 sollen laut ASTC die ersten Platten mit Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR) serienreif sein, das könnte eine Steigerung der Kapazität von bis zu 30 Prozent pro Jahr erlauben. Die HAMR-Technik erhitzt mittels Laser kleinste Bereiche der Magnetscheibe, die zum Beschreiben notwendige Feldstärke nimmt so ab; die nicht erhitzten Nachbarbereiche werden also nicht ummagnetisiert. 2021 folgt dann Bit Patterned Magnetic Recording (BPMR). Diese Technik will die Bits mit nicht magnetischen Vertiefungen in wenige Nanometer große Inseln zwingen. 2022 ist dann Heat Dot Magnetic Recording (HDMR) geplant, eine Kombination aus BPMR und HAMR.

Ob die Hersteller den Vorgaben des Konsortiums folgen können, ist heute noch nicht absehbar. An HAMR forschen die Hersteller bereits seit 2002, Seagate hatte erst im vergangenen Jahr angekündigt, HAMR bald einzusetzen. Das Tempo der Umsetzung neuer Verfahren müsste also in den nächsten zehn Jahren deutlich zulegen.


Siehe dazu:

  • Boi Feddern, Streben nach Größerem, Aufzeichnungsverfahren und Speichertechniken für die Festplatten der Zukunft

(ll)