SpaceX: Wiederverwendbare Rakete soll auf Wasserplattform landen

Wenn am Dienstag wieder eine Falcon 9 von SpaceX startet, um Güter zur ISS zu senden, dann soll die Rakete nicht einfach ins Meer stürzen, sondern gezielt auf einer Plattform landen. Die Erfolgschancen sind noch gering, aber das soll sich ändern.

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SpaceX will wiederverwendbare Rakete testen

Die Landeplattform für die Falcon 9

(Bild: SpaceX)

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Am morgigen Dienstag steht ein weiterer Versorgungsflug zur Internationalen Raumstation ISS an und SpaceX will die dabei verwendete Rakete möglichst wieder verwenden. Wie das Unternehmen schon vor dem eigentlich im Dezember geplanten Start mitteilte, soll die erste Stufe der Falcon-9-Rakete auf einer eigens dafür gebauten schwimmenden Plattform landen, nachdem sie die Dragon-Kapsel auf ihren Weg gebracht hat. Große Erfolgschancen rechnet man sich aber noch nicht aus: Mehr als 50 Prozent will man dem Versuch nicht einräumen. Die in den Orbit geschossene Dragon-Kapsel soll am Donnerstag an der ISS eintreffen

Ausleger an der Rakete sollen den Rücksturz erleichtern.

(Bild: SpaceX)

Wenn am Dienstag alles nach Plan läuft, wird die erste Stufe der Rakete die Dragon-Kapsel ab 6:20 Uhr Ortszeit (12:20 Uhr MEZ) auf fast 4700 Kilometer pro Stunde beschleunigen, bevor die Trennung erfolgt. Während die Kapsel dann weiter Richtung ISS rast, soll die Rakete mit drei Bremsstößen umgelenkt und verlangsamt werden. Am Ende soll sie möglichst mit rund 7 Kilometern pro Stunde auf der schwimmenden Plattform aufsetzen. Die misst gerade einmal 90 mal 50 Meter und ist nicht verankert, bildet also ein sehr kleines und bewegliches Ziel für die Rakete, deren Füße 20 Meter auseinander ragen. Außerdem habe man die Landezone bei bisherigen Versuchen lediglich auf 10 Kilometer genau angesteuert, nun seien aber 10 Meter nötig. Kleine Ausleger an der Rakete sollen aber die Präzision des Rücksturzes erhöhen.

Für SpaceX ist dieser Versuch der nächste Schritt hin zu einer voll wiederverwendbaren Rakete. Damit sollen die Kosten für Weltraumflüge eines Tages drastisch reduziert werden. Dann könnten die Raketen nach dem Start sicher zur Erde zurückkehren und für einen weiteren Flug neu aufgetankt werden. Auch wenn die Erfolgschancen am Dienstag noch sehr niedrig seien, sind mindestens ein Dutzend weiterer Starts für 2015 geplant. In denen soll weiter getestet werden. 2014 waren bereits weiche Landungen im Wasser gelungen.

[Update 06.01.2015 - 13:15 Uhr] Wegen eines technischen Problems an der zweiten Stufe, das wahrscheinlich einen Abbruch ausgelöst hätte, wurde der Start am Dienstag nicht durchgeführt und auf Freitag den 9. Januar verschoben. (mho)